Papst fordert Freiheit für Menschen in libyschen Lagern

Mit Gebet und Solidarität

Zu mehr Solidarität mit den Menschen in libyschen Internierungslagern hat Papst Franziskus aufgerufen. Ebenso bat er während des Mittagsgebets auf dem Petersplatz um Hilfe für die Überschwemmungsopfer in Südafrika und gratulierte den orthodoxen Christen zum Osterfest.

Der Papst beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz (VN)
Der Papst beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz / ( VN )

"Ich appelliere, dass besonders Frauen, Kinder und Kranke schnellstmöglich über humanitäre Korridore evakuiert werden können", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Dabei bat er die Menschen auch um ihr Gebet für die Flüchtlinge in den Lagern; durch die jüngsten Konflikte sei deren Lage noch gefährlicher und schlimmer geworden.

Besonders Italien bemühe sich

Derzeit bemüht sich besonders Italien um eine Beilegung des bewaffneten Konflikts der Streitparteien in Libyen. Dort sind in jüngster Zeit kriegerische Auseinandersetzungen aufgeflammt zwischen Truppen und Milizen der Regierung Fayiz as-Sarradsch, die weite Teile West-Libyens mit der Hauptstadt Tripolis kontrolliert, sowie den Truppen des Machthabers in Ost-Libyen, Chalifa Haftar.

Zuletzt sprach Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte in Peking unter anderem mit Russlands Präsident Wladimir Putin über eine mögliche Beilegung des Konflikts. Zugleich forderte Conte die politisch Verantwortlichen in Europa und Nahost auf, auf einen Waffenstillstand und eine politische Lösung in Libyen hinzuwirken.

Kirchliche Organisationen in Italien hatten zuletzt einige besonders gefährdete Flüchtlinge auch aus libyschen Lagern über humanitäre Korridore nach Italien geholt.

Bitte um Hilfe für Südafrikas Überschwemmungsopfer 

Weiterhin hat der Papst zu internationaler Hilfe für die Opfer der jüngsten Überschwemmungen im östlichen Südafrika aufgerufen. "Beten wir für jene, die ihr Leben verloren oder andere schwere Schäden erlitten haben", sagte er. Ihnen möge es "nicht an Solidarität und konkreter Unterstützung der internationalen Gemeinschaft fehlen".

Nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen sind vergangene Woche in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal laut Medienberichten rund 70 Menschen zu Tode gekommen. Etwa 1.000 verloren wegen Erdrutschen und Hochwasser ihr Zuhause.

Osterglückwünsche für östlichen Christen

Den orthodoxen und anderen östlichen Christen hat der Papst zum Osterfest gratuliert, das sie an diesem Sonntag begehen. "Unseren Brüdern und Schwestern der östlichen Kirchen, die heute nach dem Julianischen Kalender das heilige Osterfest feiern, sende ich herzliche Glückwünsche", sagte das katholische Kirchenoberhaupt.

Orthodoxe Christen und orientalische Kirchen richten sich in ihren liturgischen Terminen nach dem Julianischen Kalender, weshalb sie Weihnachten und Ostern oft eine Woche nach den Kirchen im Westen feiern. Gelegentliche Bemühungen, sich auf einen gemeinsamen Termin zu einigen, haben bisher zu keinem Ergebnis geführt.


Quelle:
KNA