Papst Franziskus in Cartagena

Mit einem blauen Auge

Papst Franziskus hat seine Reise nach Cartagena fortgesetzt. Dort angekommen hat er Grundsteine für ein Obdachlosen- und Mädchenheim gesegnet. Mit der Fahrt im Papamobil zog er sich ein blaues Auge zu.

Papst Franziskus begrüßt die Menschen in Cartagena / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus begrüßt die Menschen in Cartagena / © Paul Haring ( KNA )

Papst Franziskus hat sich bei seinem Besuch in Cartagena ein blaues Auge zugezogen. Bei einer wackeligen Fahrt mit dem Papamobil stieß er mit dem Kopf gegen den linken vorderen Pfosten des Glasaufbaus. Vatikansprecher Greg Burke teilte mit, Franziskus habe sich am linken Jochbein und an der Augenbraue verletzt. Er werde mit Eis behandelt. Auf Fernsehbildern, die Franziskus anschließend bei einem Gang durch die Straßen eines Armenviertels der Karibikmetropole zeigten, war eine kleine Wunde samt Schwellung zu erkennen. Wenig später zeigte sich der Papst mit einem weißen Pflaster über dem linken Auge.

Grundsteine gesegnet

Papst Franziskus hat nach seiner Ankunft in Cartagena am Sonntagvormittag (Ortszeit) die Grundsteine eines Obdachlosen- sowie eines Mädchenheimes gesegnet. Bei der kurzen Zeremonie in einem historischen Viertel der Hafenstadt waren einige Hundert Gäste anwesend, unter ihnen etliche Kinder und obdachlose Frauen und Männer. Das geplante Heim für Mädchen wird getragen von "Talitha Kum", einem internationalen Netzwerk von Ordensleuten, das gegen Menschenhandel kämpft. Es wurde 2009 gegründet und ist mittlerweile in über 70 Ländern aktiv. Die kolumbianische Hafenstadt Cartagena gilt als eine Hochburg des Sextourismus; kirchliche Einrichtungen wie "Talitha Kum" kümmern sich dort um die Opfer.

Schwerer Abschied in Bogotá

In Bogotá nahmen an diesem Sonntag Tausende Menschen Abschied von Papst Franziskus. Wie kolumbianische Medien berichteten, übernachteten sogar einige Menschen vor der Apostolischen Nuntiatur, um das Kirchenoberhaupt noch einmal zu sehen. Die Pressestelle des Präsidialamtes hatte am Samstagabend (Ortszeit) mitgeteilt, dass Franziskus sich persönlich von den Einwohnern der kolumbianischen Hauptstadt verabschieden wolle und deshalb mit dem Papamobil und nicht wie vorgesehen mit einem geschlossenen Wagen zum Flughafen fahren werde.

Mittagsgebet in San Pedro Claver

Nach der Zeremonie stattete der Papst einer Frau einen Besuch ab, die seit 52 Jahren für obdachlose Menschen kocht. Die heute 77-jährige Lorenza Perez tut das freiwillig und verlangt von den Gästen kein Geld. Ihre Arbeit wird durch Spenden unterstützt. Im Anschluss an den Besuch fährt Franziskus mit dem Papamobil zur Kirche San Pedro Claver. Dort will er um 12 Uhr (Ortszeit) mit den Gläubigen das Mittagsgebet des Angelus beten.

Bei seiner Ankunft am Flughafen war der Papst vom Erzbischof von Cartagena, Jorge Enrique Jimenez, sowie dem Gouverneur der Region und dem Bürgermeister begrüßt worden. Vor einem Flugzeughangar hatten rund 300 Jugendliche eine Choreografie zum Thema Menschenwürde aufgeführt. Von Sprechchören begleitet brach die Wagenkolonne anschließend in die Stadt.


Papst Franziskus mit blauem Auge / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus mit blauem Auge / © Paul Haring ( KNA )

Eine Frau wartet auf dem Papst mit einer Marienstatue / © Ivan Valencia (KNA)
Eine Frau wartet auf dem Papst mit einer Marienstatue / © Ivan Valencia ( KNA )

Papst Franziskus auf dem Weg nach Cartagena / © Fernando Vergara (dpa)
Papst Franziskus auf dem Weg nach Cartagena / © Fernando Vergara ( dpa )
Quelle:
KNA