Kirche in El Salvador will Gerechtigkeit für Bürgerkriegsopfer

"Zeit heilt nicht die Wunden"

Die sterblichen Überreste ihrer Angehörigen beerdigen und die Gewalt während des Bürgerkriegs aufarbeiten, das fehlt den Hinterbliebenen in El Salvador. Die Kirche mahnt diese Aufarbeitung an.

Jose Luis Escobar Alas, Erzbischof von San Salvador, 2018 in Washington / © Tyler Orsburn (KNA)
Jose Luis Escobar Alas, Erzbischof von San Salvador, 2018 in Washington / © Tyler Orsburn ( KNA )

Die katholische Kirche in El Salvador hat 28 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs ein stärkeres Engagement für die Opfer gefordert. "Die Zeit heilt nicht die Wunden, im Gegenteil, sie werden noch tiefer", sagte San Salvadors Erzbischof Jose Luis Escobar Alas nach Angaben der Zeitung "Diario CoLatino" vom gestrigen Montag. 

Gewissheit für Hinterbliebene

Die Hinterbliebenen müssten wissen, wo die sterblichen Überreste ihrer Familienangehörigen liegen, um sie beerdigen zu können. Die Gesellschaft müsse die Wahrheit erfahren und Gerechtigkeit durchsetzen können.

Ermordung Oscar Romeros

In dem Bürgerkrieg zwischen 1980 und 1992 starben schätzungsweise 75.000 Menschen, darunter viele Oppositionelle, die sich der herrschenden Militärjunta entgegengestellt hatten. Den Beginn des Krieges markierte die Ermordung von Oscar Romero am 24. März 1980.

Der Erzbischof von San Salvador wurde 2018 heiliggesprochen. In El Salvador gilt Romero als Nationalheld. Sein Grab ist in der Kathedrale von San Salvador.

 


Quelle:
KNA
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