Katholische Ehrenamtlerin im Gespräch mit Angela Merkel

Gab es Antworten auf drängende Fragen?

Was sagt man der Bundeskanzlerin, wenn man plötzlich die Gelegenheit dazu hat? Vor dieser Frage stand Ingrid Stevens. Die Familienpatin beim Sozialdienst katholischer Frauen hatte aber beim digitalen Austausch keinen Knoten in der Zunge.

Bundeskanzlerin Angela Merkel / © Michael Kappeler (dpa)
Bundeskanzlerin Angela Merkel / © Michael Kappeler ( dpa )

DOMRADIO.DE: Am Mittwochnachmittag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Online-Gespräch mit ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern eingeladen. Wie kam es denn dazu, dass Sie teilnehmen konnten?

Ingrid Stevens (Ehrenamtliche Familienpatin beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Cloppenburg): Der SkF hatte die Möglichkeit, einen Ehrenamtlichen zu diesem Gespräch zu schicken. Und da war ich die Auserkorene.

DOMRADIO.DE: Das Ehrenamt steht und stand in dieser Pandemie vor schwierigen Herausforderungen. Das werden Sie als Familienpatin sicher auch bemerkt haben. Wie haben Sie denn Ihre ehrenamtliche Arbeit in dieser Pandemie erlebt?

Stevens: Diese regelmäßigen Besuche in der Familie waren natürlich ein bisschen schwierig oder konnten stellenweise auch gar nicht stattfinden. Die mussten dann nach draußen in den Garten, unter das Carport oder auf den Spielplatz verlegt werden. So konnte man noch ein bisschen an der Familie dran sein und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber diese Häufigkeit, dass man zweimal in der Familie, in der Wohnung war, das war natürlich ganz geschmälert.

DOMRADIO.DE: Welche Herausforderungen haben Sie denn gegenüber der Bundeskanzlerin angesprochen?

Stevens: Ich habe darum gebeten, dass jetzt ganz viel auf die Kinder geachtet wird, dass da einfach mehr Hilfen kommen müssen, dass die Kinder nicht aus den Augen verloren werden dürfen. Denn die haben jetzt eine ganz, ganz schwierige Zeit gehabt, weil sie auch sprachlich ziemlich zurückgefallen sind. Sie waren auch nur in ihrer Familie. Kein Sportverein, kein Fußballplatz konnte besucht werden und es war kein Spielen auf dem Spielplatz möglich.

DOMRADIO.DE: Was hat die Kanzlerin darauf gesagt?

Stevens: Sie hat gesagt, dass es Hilfen gibt, die sie auch gerade dem SkF für die Generationenhäuser zur Verfügung in einem Programm gestellt hat. Der SkF, gerade unser Generationhaus hier in Cloppenburg, bietet auch Nachmittage für Mütter mit Kindern an. Das sind geringfügige, unterschwellige Angebote, wo Mütter miteinander sprechen können und auch ein bisschen mit der deutschen Sprache in Kontakt kommen.

DOMRADIO.DE: Jetzt war das für Sie ein vermutlich einmaliges Erlebnis. Wie haben Sie die Bundeskanzlerin erlebt?

Stevens: Das war ein ganz tolles Erlebnis. Sie kam ganz natürlich, echt und ehrlich rüber. Dort waren ja Leute aus verschiedenen Ehrenämtern und sie hatte für jeden die richtige Antwort, auch das richtige Programm und die richtige Hilfeleistung, die sie da anbieten konnte. Aus diesem Grund habe ich sie auch bewundert.

Das Interview führte Tobias Fricke.


Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Ehrenamtlern / © Kay Nietfeld/dpa Pool (dpa)
Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Ehrenamtlern / © Kay Nietfeld/dpa Pool ( dpa )
Quelle:
DR
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