Trump hält Attacke auf katholischen Aktivisten für "gespielt"

"Er fiel härter, als er gestoßen wurde"

US-Präsident Donald Trump hat das brutale Vorgehen der Polizei gegen einen 75-jährigen katholischen Friedensaktivisten verteidigt. In einem Tweet suggerierte Trump, es habe sich möglicherweise um einen "Provokateur der Antifa" gehandelt.

Der katholische Aktivist Martin Gugino liegt am Boden / © Jamie Quinn (Reuters)
Der katholische Aktivist Martin Gugino liegt am Boden / © Jamie Quinn ( Reuters )

Der auf Kamera festgehaltene Sturz bei dem Polizeieinsatz könne "gespielt" gewesen sein. "Er fiel härter, als er gestoßen wurde."

Der Demonstrant Martin Gugino war am vergangenen Donnerstag in Buffalo durch den Stoß eines Polizisten schwer verletzt worden. Gugino schlug mit dem Kopf auf dem Bürgersteig auf und liegt seitdem mit schweren Verletzungen in einem Krankenhaus. Inzwischen konnte er die Intensivstation verlassen, befindet sich nach Aussagen eines Freundes aber nach wie vor in einem ernsten Zustand.

Polizisten ließen ihn liegen

Eine Videoaufnahme zeigt, wie der Polizist nach der Attacke den blutenden Mann auf dem Boden liegen ließ. Der Polizeipräsident von Buffalo suspendierte daraufhin den Beamten und einen weiteren. Dutzende andere Polizisten der betroffenen Einheit traten daraufhin aus Protest zurück.

Es gebe "keine größere Sünde, als den Machtmissbrauch", twitterte der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden als Antwort auf Trumps Tweet. Er erwähnte dabei, dass er wie der verletzte Demonstrant katholisch sei.

Abschied von George Floyd

Unterdessen nahmen Angehörige, Politiker und Prominente in Houston Abschied von George Floyd. Der 46-jährige Afroamerikaner war am 25. Mai bei einem Polizeieinsatz gestorben, nachdem ihm ein weißer Polizist minutenlang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte. Seither kommt es in den USA und weltweit zu Demonstrationen gegen Rassenhass.

Zu den prominenten Gästen des Trauergottesdienstes für Floyd in der Kirche "Fountain of Praise" gehörten unter anderen der Rapper Paul Wall und der Boxer Floyd Mayweather.


US-Präsident Donald Trump / © Alex Brandon (dpa)
US-Präsident Donald Trump / © Alex Brandon ( dpa )
Quelle:
KNA
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