Im Unterschied zu privaten Eigentümern von Baudenkmälern sähen sich die Kirchen fachlich "auf Augenhöhe" mit den Landeskonservatoren und den Unteren Denkmalbehörden, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme des Katholischen Büros NRW an den Düsseldorfer Landtag.
Auf Initiative der beiden Regierungsfraktionen von CDU und FDP diskutiert der Düsseldorfer Landtag derzeit Möglichkeiten, Eigentümer beim Erhalt und der Nutzung von Denkmälern besser zu unterstützen.
Katholisches Büro beklagt unzureichende Zusammenarbeit
Von den mehr als 85.000 Baudenkmälern in NRW befinden sich gegenwärtig 64.000 in privatem und 7.000 in kirchlichem Besitz. Deshalb wollen Christ- und Freidemokraten Privatbesitzer und Kirchen bei der Erhaltung und "sinnstiftenden Nutzung" von Denkmälern besser als bisher durch die Unteren Denkmalbehörden unterstützen.
Das Katholische Büro beklagt, dass die Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden bei Kirchengebäuden mangels klarer Regelungen bisher "von persönlichen Befindlichkeiten der Handelnden" abhänge.
Gegenüber dem Landesparlament wird darauf verwiesen, dass in den kirchlichen Bauabteilungen hohe Fachkompetenz vorgehalten werde. Kirchengebäude seien "identitätsstiftend, ortsteilprägend und baukulturell wertvoll". Deshalb tritt die Katholische Kirche dafür ein, die praktische Denkmalpflege der Kirchen künftig selbst wahrnehmen zu können.
Behörden personell und fachlich unterstützen
Konkret solle den Kirchen "die Entscheidungskompetenz für die denkmalrechtlich erlaubnispflichtigen Maßnahmen" an Kirchengebäuden übertragen werden.
Die Unterschutzstellung kirchlicher Denkmäler solle jedoch auch weiterhin durch die staatlichen Denkmalschutzbehörden erfolgen, heißt es in der Stellungnahme des Katholischen Büros.
Gleichzeitig wird eine verbesserte Ausstattung der Unteren und Oberen Denkmalbehörden von der Kirche für "zwingend notwendig" gehalten.
Diese Behörden müssten nicht nur personell, sondern auch fachlich besser unterstützt werden, "um ihrer gesetzlichen Aufgabe vollumfänglich nachkommen zu können".