Deutsche Katholikentage sind Treffen, bei denen sich die Kirche mit ihren Verbänden und Institutionen über mehrere Tage der Öffentlichkeit präsentiert. Sie finden in der Regel alle zwei Jahre in wechselnden Städten statt. 2016 war Leipzig an der Reihe, den 101. Katholikentag gab es vom 9. bis 13. Mai 2018 in Münster. Bei Katholikentagen diskutieren Zehntausende Christen über kirchliche und gesellschaftspolitische Themen und feiern Gottesdienste. Veranstalter ist das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK); Gastgeber ist die jeweilige Diözese des Austragungsortes, in diesem Jahr war es das Bistum Münster.
Die Geschichte der Katholikentage reicht bis 1848 zurück. Von ihnen gingen immer wieder Impulse aus, etwa für die Entwicklung einer katholisch-sozialen Bewegung oder für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. In nationalsozialistischer Zeit gab es keine Katholikentage. Das 1933 geplante Treffen wurde abgesagt, nachdem es von einer "Treueerklärung für Führer und Reich" abhängig gemacht worden war. Zuletzt prägten zahlreiche Teilnehmer mit ihrem Eintreten für Frieden und Umweltschutz sowie für ökumenische Fragen die Treffen. (kna)
21.02.2018
Der kirchenpolitische Sprecher der rheinland-pfälzischen AfD-Landtagsfraktion, Michael Frisch, warnt vor einem Ende des Dialogs zwischen der katholischen Kirche und seiner Partei. Er wandte sich zugleich gegen Pauschalverurteilungen.
Die vom Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, geäußerte Forderung nach einem Abgrenzungsbeschluss der katholischen Kirche zur AfD sei unredlich, erklärte Frisch am Mittwoch in Mainz. "Unter den Mitgliedern und Wählern der AfD gibt es viele überzeugte Christen, die der ZdK-Präsident mit seinen Bewertungen in die Nähe von Rechtsextremismus oder gar Nationalsozialismus rückt."
Sternberg, der bis Mai 2017 auch für die CDU im nordrhein-westfälischen Landtag saß, sagte am Dienstag der Zeitung "Neue Westfälische", dass das Ausmaß rassistischer Ausfälle von AfD-Politikern unerträglich geworden sei. Als Beispiele nannte er die Beleidigungen des Sohnes von Tennisstar Boris Becker wegen seiner Hautfarbe, der Bundeskanzlerin als "Merkel-Nutte" sowie die rassistischen Äußerungen des AfD-Landesvorsitzenden in Sachsen-Anhalt, Andre Poggenburg, über in Deutschland lebende Türken. "Die AfD vollzieht eine Häutung zum Rechtsradikalismus; ihre Parolen erinnern zunehmend an den Nationalsozialismus", so Sternberg.
Gegen Pauschalverurteilung
Frisch konterte: "Selbst wenn man die Äußerungen einiger AfD-Politiker so bewertet, wie er das macht, dann verbietet es sich, daraus eine Pauschalverurteilung einer demokratischen Partei abzuleiten, die bei der letzten Bundestagswahl von fast sechs Millionen Wählern unterstützt wurde." Zudem sei es unverständlich, warum Sternberg nicht gleichzeitig auch Abgrenzungsbeschlüsse gegen Parteien fordere, die etwa das Abtreibungsrecht, die Embryonenforschung, die Leihmutterschaft und die aktive Sterbehilfe liberalisieren wollten.
Das ZdK als Veranstalter des Deutschen Katholikentags vom 9. bis 13. Mai in Münster sieht sich derzeit der Kritik ausgesetzt, einen AfD-Vertreter zu einer Podiumsdiskussion bei der Großveranstaltung eingeladen zu haben. "Wir haben die kirchenpolitischen Sprecher aller Fraktionen im Bundestag eingeladen; dazu gehört nun leider auch die AfD", verteidigte sich Sternberg.
Noch 2016 hatte das ZdK eine Einladung an die damalige AfD-Vorsitzende Frauke Petry zum Katholikentag in Leipzig abgelehnt. Dagegen lud die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) 2017 eine AfD-Vertreterin zum Kirchentag in Berlin und Wittenberg ein.
Deutsche Katholikentage sind Treffen, bei denen sich die Kirche mit ihren Verbänden und Institutionen über mehrere Tage der Öffentlichkeit präsentiert. Sie finden in der Regel alle zwei Jahre in wechselnden Städten statt. 2016 war Leipzig an der Reihe, den 101. Katholikentag gab es vom 9. bis 13. Mai 2018 in Münster. Bei Katholikentagen diskutieren Zehntausende Christen über kirchliche und gesellschaftspolitische Themen und feiern Gottesdienste. Veranstalter ist das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK); Gastgeber ist die jeweilige Diözese des Austragungsortes, in diesem Jahr war es das Bistum Münster.
Die Geschichte der Katholikentage reicht bis 1848 zurück. Von ihnen gingen immer wieder Impulse aus, etwa für die Entwicklung einer katholisch-sozialen Bewegung oder für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. In nationalsozialistischer Zeit gab es keine Katholikentage. Das 1933 geplante Treffen wurde abgesagt, nachdem es von einer "Treueerklärung für Führer und Reich" abhängig gemacht worden war. Zuletzt prägten zahlreiche Teilnehmer mit ihrem Eintreten für Frieden und Umweltschutz sowie für ökumenische Fragen die Treffen. (kna)