Kirchenvertreter schreiben Protestbrief an von der Leyen

Gegen Aufrüstung

Vertreter der evangelischen Kirche bitten Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nicht weiter aufzurüsten, wie diese zuvor angekündigt hat – denn die Konflikte in der Welt werden durch eine Aufrüstung nicht gelöst. 

Schützenpanzer der Bundeswehr / © Armin Weigel (dpa)
Schützenpanzer der Bundeswehr / © Armin Weigel ( dpa )

Über 200 Vertreter der evangelischen Kirche haben laut einem Bericht der "Berliner Zeitung" einen Brief an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) geschrieben, mit der Bitte, die Bundeswehr nicht weiter aufzurüsten. Viele Unterzeichner kämen aus Ostdeutschland.

Als Christen für Frieden

Hintergrund sei eine Erklärung von der Leyens, wonach sie dem Bundestag "einen 130-Milliarden-Euro-Plan für die Zeit bis 2030 vorgelegt" habe, "der das Minimum von dem ist, was wir brauchen".

In dem Brief heiße es: "Wir sind Christen und möchten Sie als Christin, als Frau und als Mutter fragen, wie Sie eine solche Forderung verantworten können in einer Zeit, da nahezu eine Milliarde Menschen an Hunger und Unterernährung leiden, große Armuts-Fluchtbewegungen das internationale Zusammenleben belasten und der Schutz der bedrohten Umwelt viel größere Anstrengungen erfordert als bisher."

Aufrüstung verschärfe Konflikte

Keinem der großen Weltprobleme sei durch noch mehr Rüstung und durch noch größere Armeen beizukommen, schreiben die Autoren. Im Gegenteil sei in vielen Teilen der Welt sichtbar, wie gerade dadurch bestehende Konflikte verschärft und verlängert würden.
Außerdem würden die durch Militärausgaben gebundenen Mittel dem Einsatz gegen Hunger und Elend entzogen.

Geschrieben wurde der Brief von den Pfarrern Klaus Galley, Almuth Berger und Siegfried Menthel aus Berlin und Eichwalde. Zu den Mitunterzeichnern zählen nach Angaben der Zeitung unter anderem Friedenspreisträger Friedrich Schorlemmer, Ruth Misselwitz und Heino Falcke.


Quelle:
epd