Die Frage des Todes sei "die Frage des Lebens, und die Frage des Todes offen zu halten, ist vielleicht die größte menschliche Verantwortung, um die Frage des Lebens offen zu halten" - das sagte Papst Franziskus in einer am Donnerstagabend verbreiteten Video-Botschaft an Teilnehmer eines Jugendkongresses in Mexiko-Stadt.
Dort fand vom 28. bis 31.Oktober das vierte Welt-Jugendtreffen der Stiftung "Scholas Occurrentes" statt. Die von Franziskus angeregte Stiftung hat zum Ziel, christlich gesinnte Schulen und Bildungseinrichtungen zu vernetzen und junge Menschen ganzheitlich für die Herausforderungen der Zukunft auszubilden.
Papst: "Schlag ins Gesicht unserer Illusion von Allmacht"
Weiter sagte der Papst in seiner Ansprache: "Es mag etwas paradox klingen, aber es ist der Tod, der es dem Leben ermöglicht, am Leben zu bleiben!" Erst die Tatsache, dass etwas endet, ermögliche es, "eine Geschichte zu schreiben, ein Bild zu malen, dass zwei Körper sich umarmen." Nur ein Leben, das sich dieses Augenblicks bewusst sei, mache "diesen Augenblick ewig".
Der Tod erinnere Menschen "an die Unmöglichkeit, alles zu sein, alles zu verstehen und zu umfassen. Es ist ein Schlag ins Gesicht unserer Illusion von Allmacht", so der Papst. Ende und Tod lehrten die Menschen, "das Vertrauen, in die Leere zu springen und zu erkennen, dass wir nicht fallen, dass wir nicht sinken; dass seit jeher und für immer jemand da ist, der uns unterstützt. Vor und nach dem Ende."