Vatikan informiert weiter über Jugendsynode

"Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung"

Der Vatikan hat weitere Einzelheiten zu der an diesem Mittwoch beginnenden Jugendsynode bekanntgegeben. Gearbeitet wird themenorientiert in nach Sprachen aufgeteilten Kleingruppen. Am Ende soll ein Abschlussdokument vorgestellt werden.

Jugendliche jubeln am 11. August 2018 im Circus Maximus in Rom / © Cristian Gennari (KNA)
Jugendliche jubeln am 11. August 2018 im Circus Maximus in Rom / © Cristian Gennari ( KNA )

An einer solchen Synode nehmen erstmals auch zwei Bischöfe aus der Volksrepublik China teil, wie Kardinal Lorenzo Baldisseri bestätigte. Der Papst habe Yang Xaoting (54) und Guo Jincai (50) eingeladen. Möglich geworden sei dies nach dem am 22. September geschlossenen Abkommen zwischen Peking und dem Vatikan.

Die Jugendsynode trägt das Motto: "Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung" und dauert bis 28. Oktober. Ihr Leitziel, so Baldisseri als Generalsekretär der Synode, sei "die Erneuerung der Kirche und der Gesellschaft ausgehend von Familie und Jugend". Deren Situation sei heute vielfach ganz anders als noch vor wenigen Jahren. Die Synode stehe also vor einer "großen Herausforderung".

Viel zu besprechen

Über den Skandal von Missbrauch und Vertrauenverlust in der katholischen Kirche soll nach Aussage der Organisatoren auch gesprochen werden. Andere Themen sind Sexualität, Partnerschaft und Körperlichkeit, Migration und Arbeitslosigkeit, Drogengewalt und digitale Medien bis hin zu Frömmigkeit und geistliche Berufung.

Wie der Generalrelator der Synode, der brasilianische Kardinal Sergio da Rocha, erläuterte, soll es in der ersten Synodenwoche vor allem um die weltweit unterschiedlichen Lebenslagen junger Menschen gehen. In der zweiten Woche darum, deren Elemente und Herausforderungen christlich zu deuten, um dann in der dritten Woche konkrete Wege und Modelle für kirchliches Handeln in der Zukunft zu bestimmen.

"Instrumentum laboris"

Die Beratungen in der Vollversammlung sowie in 14 nach Sprachen aufgeteilten Kleingruppen stützen sich auf ein Arbeitsdokument ("Instrumentum laboris"), das Ergebnisse aus einem Vortreffen mit Jugendlichen im März sowie Umfrageergebnisse und Eingaben des vergangenen Jahres zusammenfasst. Auf dieser Basis soll am 24. Oktober ein Abschlussdokument vorgestellt werden, über das am 27. abschließend abgestimmt wird. Die Kleingruppen tagen auf Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Deutsch.

Von insgesamt 267 Synodenvätern sind nach Aussage von Baldisseri 181 von den Bischofskonferenzen gewählte Vertreter. Hinzu kommen Leiter der Ostkirchen, Ordensleute und Kurienchefs. Zusätzlich zu den stimmberechtigten Synodenvätern gibt es 23 externe Fachleute sowie 49 Auditoren, je zur Hälfte Frauen und Männer, von denen 34 zwischen 18 und 29 Jahren alt sind.

#Synod2018

Gleichzeitig veröffentlichte der Vatikan am Montag die neue Geschäftsordnung für Bischofssynoden. Sie regelt Organe der Synode und Verfahrensfragen, darunter Abstimmungsmodi und die Redaktion des Schlussdokuments. Zusammen mit der Apostolischen Konstitution vom 15. September ersetzt die neue Geschäftsordnung die bisherigen Dokumente von 1967 und 2006.

Die Öffentlichkeit soll mit täglichen Pressebriefings informiert werden. Zudem können Synodenteilnehmer Journalisten berichten, was sie selbst bei der Synode gesagt haben, nicht aber zu Beiträgen anderer. Auf diese Weise soll eine offenere Redeweise gewährleistet werden. Auch will der Vatikan in Sozialen Netzwerken unter #Synod2018 über den Verlauf informieren.


Quelle:
KNA