Unternehmer Hipp wünscht sich von der Kirche mehr Mystik

"Gott steht für das, was ich nicht weiß"

Der katholische Unternehmer Claus Hipp hat einen Wunsch an die Kirche: dass der Mystik mehr Bedeutung zuteilwerde. Auch Latein als liturgische Sprache hält Hipp, der für Babynahrung bekannt wurde, nicht für unzeitgemäß.

Claus Hipp, 81 (Aufnahme von 2012) / © Markus Wissmann (shutterstock)
Claus Hipp, 81 (Aufnahme von 2012) / © Markus Wissmann ( shutterstock )

Claus Hipp äußerte sich in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der "Katholischen SonntagsZeitung" für das Bistum Augsburg. Hipp ergänzte, in den Gottesdiensten könnten gerne einige ruhige Momente eingeplant werden. "Auch das Latein müsste nicht ganz verdrängt werden, denn es hat im Gottesdienst seine Bedeutung." Selbst wenn in der fremden Sprache nicht immer alles verstanden werde, könnten die Menschen mitbeten.

"Glaube ist Sicherheit"

Glaube, Liebe und Hoffnung seien die Grundlagen für ein wertvolles Leben, fügte Hipp hinzu. "Und da wären noch die Zehn Gebote Gottes. Wenn wir uns konsequent an diese hielten, könnten wir alle weltlichen Gesetze vergessen und hätten keine selbstgemachten Probleme." Der Glaube gebe ihm Sicherheit, so Hipp. "Außerdem steht er für das, was ich nicht weiß. Sonst würde es ja Wissen heißen." Zu seinem Glauben gehörten Demut, Bescheidenheit und das Anerkennen einer höheren Instanz. "Denn diese drei Elemente beeinflussen alle Entscheidungen."

Heiliger Josef: Unternehmer und Vorbild

Weiter sagte Hipp, zu seinen Vorbildern zählten zuallererst seine Eltern. "Aber auch meine Vorfahren, die teilweise in ärmlichen Verhältnissen ihr Leben gefristet haben, und auch längst verstorbene Persönlichkeiten gehören dazu - etwa Nikolaus von der Flüe, mein Namenspatron, und der heilige Josef. Letzterer wird zu wenig in den Vordergrund gestellt. Er war ja ein Zimmerer und somit ein Unternehmer."

Claus Hipp lebt in der Nähe von Pfaffenhofen an der Ilm auf dem Hof seiner Familie und zählt zu den Pionieren ökologisch erzeugter Nahrungsmittel. Der gebürtige Münchner ist seit 1967 geschäftsführender Gesellschafter eines Babykost-Herstellers, der sich unter seiner Führung mit heute rund 3500 Mitarbeitern und einem Umsatz von fast einer Milliarde Euro zum Marktführer entwickelte. Die operative Leitung hat er inzwischen an seine Söhne abgegeben.


Quelle:
KNA