Glaube kann geflüchteten Kindern gegen Traumata helfen

Gott nicht "für das Böse verantwortlich"

Glaube kann geflüchteten Kinder dabei helfen, Traumata zu überwinden. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie. Die meisten der Befragten geben dabei "die Verantwortung für das Böse" nicht Gott, sondern Menschen.

Ein Junge im Gebet / © Chat Karen Studio (shutterstock)
Ein Junge im Gebet / © Chat Karen Studio ( shutterstock )

"Viele dieser Kinder können über ihr freies Gespräch mit Gott ihre negativen Erfahrungen verarbeiten und der Glaube hilft ihnen, positive Sozialbeziehungen zu Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit und Herkunft aufzubauen", heißt es in der Untersuchung "Flucht, Religion, Resilienz" der Kinderhilfsorganisation World Vision. Die Studie, für die 29 geflüchtete Kinder qualitativ befragt worden waren, sollte am Donnerstag in Berlin vorgestellt werden.

Unabhängig von Religionszugehörigkeit und Alter seien die befragten Kinder davon ausgegangen, dass "Gott für ihre Sorgen, Ängste und Hoffnungen ansprechbar ist, es gut mit ihnen meint und ihnen beisteht", heißt es.

Hilfe für Menschen in Not

Die meisten gäben "die Verantwortung für das Böse" nicht Gott, sondern Menschen. Kinder verschiedener Religionen nannten zudem ähnliche Werte im Umgang mit anderen Menschen: Hilfe für Menschen in Not sowie das Tabu, anderen seelischen oder körperlichen Schaden zuzufügen, seien vielen wichtig.

Für die meisten sei es außerdem "nicht von großer Bedeutung", welcher Ethnie und welchem Glauben ihre Freunde angehörten, schreiben die Studienautoren. Die Befragten wollten "selbst und unabhängig von ihren Eltern entscheiden, welche Riten sie aus ihrer Religion übernehmen".

Ein Team um die Dortmunder Religionspädagogin Britta Konz befragte den Angaben zufolge 29 Kinder zwischen 5 und 16 Jahren. Die Kinder aus dem Iran, Irak, Afghanistan sowie Syrien seien zwischen 2013 und 2017 nach Deutschland gekommen.


Quelle:
KNA