UNHCR fordert zum Weltkindertag mehr Hilfe für Flüchtlingskinder

"Flüchtlingskinder brauchen besonderen Schutz"

Zum Weltkindertag ruft das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zur Hilfe für Flüchtlingskinder in Not auf. Diese müssten oft unter katastrophalen Bedingungen sowie recht- und perspektivlos leben, heißt es in einer Erklärung.

Kinder in einem Flüchtlingslager in Idlib / © Moawia Atrash (dpa)
Kinder in einem Flüchtlingslager in Idlib / © Moawia Atrash ( dpa )

Insbesondere die Kinder litten unter den Folgen von Gewalt und Vertreibung, vor allem, wenn aus akuten Konflikten Langzeitkrisen würden, für die kein Frieden in Aussicht sei.

Kinder auf der Flucht

Aktuell seien 42 Prozent der mehr als 82 Millionen Flüchtlinge weltweit Mädchen und Jungen. Rund eine Million Kinder seien zwischen 2018 und 2020 als Flüchtlinge geboren worden, ergänzte Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, des nationalen Partners des UNHCR.

"Flüchtlingskinder brauchen besonderen Schutz", betonte er weiter: "Viele Kinder sind oft jahrelang auf der Flucht, weil die Konflikte immer weitergehen und an eine Rückkehr ins Heimatland nicht zu denken ist. Ihre Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben in Sicherheit sind gering. Um die Situation zu verbessern, müssen wir jetzt unverzüglich handeln."

Derzeit sei vor allem die Bildungssituation für Flüchtlingskinder prekär, die sich aufgrund der Corona-Pandemie noch verschlechtert habe. Nach dem aktuellen Bildungsbericht des UNHCR endet die Schulbildung für fast zwei Drittel der Kinder bereits nach der Grundschule, und nur 34 Prozent von ihnen besuchen eine weiterführende Schule.

UNHCR fordert internationale Unterstützung

Der UNHCR fordert daher internationale Unterstützung, um Flüchtlingskindern eine weiterführende Bildung zu ermöglichen. Diese trage nicht nur dazu bei, die Berufsaussichten zu verbessern, sondern verhindere auch, dass junge Flüchtlinge zur Kinderarbeit gezwungen werden.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen gäben vor allem die Lebensbedingungen der Kinder in Afghanistan Grund zur Sorge, heißt es weiter. Etwa 65 Prozent der afghanischen Bevölkerung - innerhalb und außerhalb Afghanistans - seien Kinder und Jugendliche. Neben der lebensrettenden Nothilfe unterstütze das UNHCR daher im ganzen Land Schulen, Frauenzentren, Maßnahmen zur beruflichen Ausbildung und psychosoziale Unterstützungsangebote.


Quelle:
KNA
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