Entwicklungsminister Gerd Müller hat die Forderung nach einer Versorgung auch ärmerer Staaten mit Impfstoffen gegen das Corona-Virus bekräftigt. Dabei wolle er erreichen, dass eine Verteilung auch innerhalb der Länder fair erfolge, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Wir dürfen vor allem die Menschen in den Flüchtlingslagern nicht vergessen", sagte Müller. "Uns muss klar sein: Corona besiegen wir nur weltweit oder gar nicht."
Deutschland unterstütze die weltweite Verteilung von Impfdosen über die Plattform Covax, die die Entwicklung und gerechte Verbreitung bezahlbarer Impfstoffe gegen das Corona-Virus fördern soll. Die deutsche Entwicklungspolitik hat der Plattform 100 Millionen Euro für den späteren Kauf von Impfdosen für 92 Entwicklungs- und Schwellenländer bereitgestellt.
"Die Erfahrung zeigt, dass Impfstoffe in Entwicklungsländern erst mit großer Verzögerung zum Einsatz kommen. Das muss dieses Mal anders laufen", so Müller. Deswegen baue Deutschland bestehende Impfprogramme über die internationale Impfallianz Gavi aus. Unicef und die Gates-Stiftung arbeiteten zusätzliche daran, dass Impfstoffdosen schnell der Covax-Plattform zur Verfügung gestellt werden könnten.
"Denn obwohl der Impfstoff aus Mainz uns alle sehr hoffnungsvoll stimmt: An Transport und Lagerung des Impfstoffs werden sehr hohe Anforderungen gestellt, beispielsweise unterbrechungsfreie Tiefkühlketten", sagte Müller. "Ein Impfstoff alleine wird daher nicht reichen. Wir brauchen weitere, die auch einfacher zu handhaben sind und so in entlegene Regionen gebracht werden können." (dpa / 12.11.2020)
01.12.2020
Die Moraltheologin Monika Bobbert begrüßt das Nein aus der Politik zu einer Corona-Impfpflicht. Sie betonte dabei das Recht auf Selbstbestimmung. Im kürzlich verabschiedeten Bevölkerungsschutzgesetz wird eine Impfpflicht ausgeschlossen.
"Die Selbstbestimmung, dass man einer solchen Impfung aufgeklärt und freiwillig zustimmen muss, ist aus ethischer Sicht gefordert, aber auch rechtlich garantiert", sagte sie am Montag dem Online-Portal kirche-und-leben.de in Münster. Sie riet dem Einzelnen zu einer Risikoabwägung. Dabei sollten einerseits die Folgen einer Covid-19-Erkrankung sowie die Sorge, andere anzustecken, und andererseits die Wirksamkeit sowie die Nebenwirkungen eines künftigen Impfstoffes beachtet werden.
Verteilung eines Impfstoffs
Aus christlicher Sicht sei es richtig, zunächst Risikogruppen und bestimmte Berufsgruppen wie Ärzte zu impfen, sagte Bobbert. "Ein wichtiger Gerechtigkeitssatz heißt: Gleiches gleich behandeln, Ungleiches ungleich", erläuterte die Moraltheologin, die Mitglied der Ethikkommission "Forschung am Menschen" der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Universität Münster ist. So würden beispielsweise schwangere Frauen im Arbeitsleben ungleich behandelt - allerdings um sie zu schützen.
Bundestag und Bundesrat hatten am 18. November das Bevölkerungsschutzgesetz verabschiedet. Eine Impfpflicht wird darin ausgeschlossen. Dieser Punkt wurde fälschlicherweise immer wieder von Corona-Leugnern sowie Anhängern von Verschwörungsmythen gegen das Gesetz vorgebracht wird.
Entwicklungsminister Gerd Müller hat die Forderung nach einer Versorgung auch ärmerer Staaten mit Impfstoffen gegen das Corona-Virus bekräftigt. Dabei wolle er erreichen, dass eine Verteilung auch innerhalb der Länder fair erfolge, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Wir dürfen vor allem die Menschen in den Flüchtlingslagern nicht vergessen", sagte Müller. "Uns muss klar sein: Corona besiegen wir nur weltweit oder gar nicht."
Deutschland unterstütze die weltweite Verteilung von Impfdosen über die Plattform Covax, die die Entwicklung und gerechte Verbreitung bezahlbarer Impfstoffe gegen das Corona-Virus fördern soll. Die deutsche Entwicklungspolitik hat der Plattform 100 Millionen Euro für den späteren Kauf von Impfdosen für 92 Entwicklungs- und Schwellenländer bereitgestellt.
"Die Erfahrung zeigt, dass Impfstoffe in Entwicklungsländern erst mit großer Verzögerung zum Einsatz kommen. Das muss dieses Mal anders laufen", so Müller. Deswegen baue Deutschland bestehende Impfprogramme über die internationale Impfallianz Gavi aus. Unicef und die Gates-Stiftung arbeiteten zusätzliche daran, dass Impfstoffdosen schnell der Covax-Plattform zur Verfügung gestellt werden könnten.
"Denn obwohl der Impfstoff aus Mainz uns alle sehr hoffnungsvoll stimmt: An Transport und Lagerung des Impfstoffs werden sehr hohe Anforderungen gestellt, beispielsweise unterbrechungsfreie Tiefkühlketten", sagte Müller. "Ein Impfstoff alleine wird daher nicht reichen. Wir brauchen weitere, die auch einfacher zu handhaben sind und so in entlegene Regionen gebracht werden können." (dpa / 12.11.2020)