Laien sollen im Erzbistum Köln die Geschäfte einer Pfarrei mitverantworten

"Wesentlicher Faktor intelligenter Leitung"

Der Kölner Generalvikar will, dass auch künftig Laien Verantwortung für die Geschäfte einer Pfarrei übernehmen. Das derzeitige Modell von Kirchenvorständen mit geschäftsführenden Vorsitzenden sei für die Zukunft sinnvoll und gangbar.

Eine Frau unterschreibt Dokumente / © fizkes (shutterstock)
Eine Frau unterschreibt Dokumente / © fizkes ( shutterstock )

Das sagte Markus Hofmann dem Internetportal katholisch.de. Zugleich betonte er, dass die Leitungs- und Letztverantwortung bei einem Priester liege. "Das heißt aber nicht, dass er selbst alles bestimmen muss. Er muss auch nicht alles entscheiden", so Hofmann.

Der Kirchenvorstand ist das Verwaltungsorgan einer Kirchengemeinde und eine Körperschaft öffentlichen Rechts. Das gewählte Gremium kümmert sich unter anderem um Fragen zu Personal, Liegenschaften und Finanzen einer Pfarrei. Ihm gehört in der Regel der leitende Pfarrer an. Im Erzbistum Köln leiten die geschäftsführenden Vorsitzenden der Kirchenvorstände in Absprache mit dem Pfarrer Sitzungen und können Entscheidungen mit anderen zusammen treffen, wie Hofmann erklärte.

Im Einklang mit römischen Vorgaben

Dieses Modell sieht der Generalvikar auch im Einklang mit Vorgaben aus dem Vatikan. Rom hatte im Juli eine Instruktion veröffentlicht, nach der Laien zwar an der Gemeindeleitung mitwirken können - tatsächlich leiten, verwalten, moderieren und koordinieren dürften aber nur Priester. Hofmann sagte, eine Leitung müsse nicht alles im Einzelnen vorgeben. "Delegation ist ein wesentlicher Faktor intelligenter Leitung." Ob am geltenden Kirchenvorstandsrecht etwas geändert werden müsse, sei jedoch noch zu klären. "Dazu braucht es noch Gespräche. Die Signale, die dazu bei mir ankommen, sind aber positiv."

Wegen Priestermangels und Mitgliederschwund will das Erzbistum Köln sein Gebiet neu strukturieren. Bis zum Jahr 2030 will das Erzbistum die rund 180 Seelsorgebereiche, denen insgesamt rund 500 und teils kleinere Pfarreien angehören, in etwa 50 bis 60 Großpfarreien organisieren. Das Erzbistum Köln ist Deutschlands mitgliederstärkste Diözese mit rund 1,9 Millionen Katholiken.


Msgr. Markus Hofmann / © Beatrice Tomasetti (DR)
Msgr. Markus Hofmann / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA