Erster Sofa-Gottesdienst in Köln

"Das passt jetzt so gut in die Jahreszeit"

Bei Gottesdiensten sitzt man normalerweise in Kirchenbänken und betet. Das muss aber nicht immer so sein. Eine kreative Gemeinde in Köln veranstaltet nun erstmals einen Sofa-Gottesdienst. Ein Kneipen- und ein Outdoorgottesdienst könnten folgen.

Bibelstudium auf einem Sofa / © Chat Karen Studio (shutterstock)
Bibelstudium auf einem Sofa / © Chat Karen Studio ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Was ist denn ein Sofagottesdienst?

Sara Sust (Pastoralreferentin in der katholischen Kirchengemeinde in Langenfeld): Wir machen das zum ersten Mal, wir probieren es auch erst mal aus. Wir treffen uns heute Abend bei uns im Jugendheim, natürlich auf Sofas. Wir haben auch Decken, es gibt Kekse, warmen Kakao und dann einen entspannten, aber hoffentlich auch anregenden Gottesdienst.

DOMRADIO.DE: Was findet da genau statt?

Sust: Es gibt viele Elemente, die auch sonst bei uns in den Gottesdiensten vorkommen; dass wir Gemeinschaft erleben, dass wir auf Gottes Wort hören und auf das eigene Leben schauen und das vor Gott bringen, dass wir gemeinsam singen und beten. Nur der Rahmen ist ein bisschen anders – eine etwas entspanntere Atmosphäre, gemütlich auf den Sofas und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die da Lust drauf haben.

DOMRADIO.DE: Wie ist denn diese Idee entstanden, einen solchen Gottesdienst anzubieten?

Sust: Es gibt glücklicherweise bei uns in der Gemeinde viele engagierte Jugendliche und junge Erwachsene, die gerne Gottesdienste vorbereiten. Die haben hauptsächlich Jugendmessen vorbereitet. Und das machen die auch immer noch gerne und mit viel Spaß und Freude. Aber manche Ideen ließen sich dann in der Realität in der Jugendmesse nicht so umsetzen, weil man gesehen hat, dass es nicht so in den Kirchenraum oder in den vorgesehenen Ablauf der Jugendmessen passt. Oder es passte nicht wegen der hohen Besucherzahl.

Deswegen kam die Idee auf, auch mal andere Formate auszuprobieren. Wir haben im letzten Jahr schon einen Beach-Gottesdienst ausprobiert auf der Beach-Volleyball-Anlage. Jetzt kommt dieser Sofa-Gottesdienst. Für nächstes Jahr ist noch ein Outdoor-Gottesdienst auf der Wiese am Wald geplant. Ein Kneipen-Gottesdienst ist auch angedacht. Also: Die Ideen, die wir so haben, die können wir auch in anderer Form umsetzen.

DOMRADIO.DE: Warum gibt es dieses Mal einen Sofa-Gottesdienst und keinen Sport-Gottesdienst?

Sust: Das passt jetzt so gut in die Jahreszeit. Es wird kälter draußen und ungemütlicher. Da sitzt man ganz gerne mal auf dem Sofa unter der Decke und kuschelt sich ein. Da haben wir gedacht: Das könnten wir auch im Gottesdienst mal machen. Einfach ein Gottesdienst, in dem man sich wohlfühlen kann, in dem es gemütlich ist. Aber auch ein Gottesdienst, in dem die Gedanken zumindest angeregt werden und es neue Impulse gibt und man auch ins Gespräch kommt, was in einer großen Messe nicht so leicht möglich ist. Wir sind jetzt wahrscheinlich weniger Leute und die können dann auch miteinander ins Gespräch kommen.

DOMRADIO.DE: Und wer ist so alles eingeladen?

Sust: Wir haben gesagt, hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene. Wer sonst noch Interesse hat, kann natürlich auch gerne kommen. Aber die erste Zielgruppe sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

DOMRADIO.DE: Jetzt bleibt noch eine Frage: Wo kriegen Sie denn so viele Sofas her?

Sust: Wir haben glücklicherweise ein Jugendheim, in dem schon viele vorhanden sind. Und wir haben ja immer wieder welche gespendet bekommen. Und jetzt sind da glaube ich sechs Sofas. Da passen schon einige Leute drauf.

Das Interview führte Martin Bornemeier.


Quelle:
DR