Kölner Priester- und Seminaristengruppe besucht Moskau

Drei neue Kirchen pro Tag

Eine Delegation von Priestern und Seminaristen des Erzbistums Köln hat in diesen Tagen die russische Hauptstadt Moskau besucht. Im Gepäck nehmen sie zahlreiche Eindrücke aus dem Osten Europas mit auf den Weg nach Hause.

Autor/in:
Ingo Brüggenjürgen
Priester und Seminaristen aus dem Erzbistum Köln in Moskau (DR)
Priester und Seminaristen aus dem Erzbistum Köln in Moskau / ( DR )

Eine Primizfeier in Moskaus katholischer Kathedrale, Begegnungen mit dem Metroplit Hilarion und eine internationale Konferenz über "Christliche Werte in der globalen Herausforderung" standen dabei auf dem Programm. Angeführt wurde Reisegruppe von Domkapitular Anno Burghoff, Pater Roman Christen, dem Direktoren des Bonner Collegiums Albertinum, dem Regens des Priesterseminars Redemtoris Mater, Salvator Pane, und dem Domvikar und Subregens Tobias Hopmann. "Es gab so viele Höhepunkte - eigentlich war die ganze Reise ein Höhepunkt", so zog Hopmann sein erstes Fazit gegenüber domradio.de noch in Moskau.

Zweifelsfrei ein Highlight war für die Kölner die Begegnung im Moskauer Patriarchenamt  mit Metropolit Hilarion, der für die Außenamtsbeziehungen der russisch orthodoxen Kirche verantwortlich ist und damit an der Seite des Patriarchen Kyrill einer der höchsten geistlichen Würdenträger des Landes ist. Bei dieser Begegnung erfuhren die Kölner auch, dass die russische Kirche derzeit aufblüht wie selten zuvor in der langen Kirchengeschichte.

Täglich neue Kirchen oder Klöster

Es gebe jeden Tag drei neue Kirchen oder Klöster, die geweiht würden und gut gefüllte Priesterseminare, sowie zahlreiche junge Menschen, die Mönche werden möchten. Seit 1988 gewinne die orthodoxe Kirche nach den Jahrzehnten der Unterdrückung einen Aufbruch, der immer mehr an Fahrt zunehme, so berichtete der Metropolit sichtlich stolz. "Es kann ja sein, dass man im Westen von einer post-kirchlichen Phase sprechen muss - für uns hier in Russland gilt das überhaupt nicht!"

Von den gut gefüllten Klöstern und den über 600 Kirchen allein in der russischen Hauptstadt konnten sich die Kölner Kirchenmänner dann auch selber ein Bild machen. Neben der gewaltigen Christ-Erlöserkirche und den Kirchen im Kreml stand auch ein Besuch des geistlichen Zentrums in Sergijew Possad, vor den Toren Moskaus auf dem Programm. Aber auch ein gemeinsamer Gottesdienst mit der deutschsprachigen katholischen Gemeinde Moskaus und ein Besuch der Deutschen Botschaft fehlte nicht. 

Internationale West-Ost-Diskurs-Konferenz

Wie wichtig die christlichen Werte gerade im Dialog der Völker und vor den aktuellen weltweiten Spannungen heute sind, erlebte die Kölner Reisedelegation dann bei der internationalen West-Ost-Diskurs-Konferenz. Zahlreiche renommierte Wissenschaftler und Politiker aus verschiedenen Ländern brachten dabei in der Moskauer Privat-Universität ihre teilweise doch sehr unterschiedlichen Erfahrungen ein. Der christliche Glaube in der Geschichte war wichtig für die Entwicklung Europas, so bilanzierten viele Redner.

Und gerade im christlichen Glauben, das machten gleich mehrere Wissenschaftler in ihren Beiträgen deutlich, könne auch heute noch im Angesicht der derzeitigen weltweiten Spannungen ein Schlüssel zur Lösung der Probleme liegen. Als Zuhörer im großen Konferenzraum dabei war auch eine große Reisegruppe aus Kaarst, die sich parallel zur Priester- und Seminaristengruppe in Moskau aufhielt.

Gemeinsamer Primizgottesdienst zum Abschluss

Alle Moskau-Reisenden gemeinsam konnten sich neben dem Studien - und Reiseprogramm dann noch über einen weiteren Höhepunkt freuen. Der aus Moskau stammende Kaarster Kaplan Prof. Dr. Alexander Krylov feierte in seiner alten Heimat dann noch seinen Primizgottesdienst. Krylov, der beide Reisen im Vorfeld organisiert hatte und sich vor Ort in Moskau als umsichtiger und erfahrener Reiseleiter bewies, erinnerte in seiner Primizpredigt die Gläubigen daran, dass der gemeinsame Glaube ein Fundament habe: "Egal was kommt - wir können uns immer auf Gott verlassen, der ist immer der Größere!" Kein Wunder, dass am Ende in der gutgefüllten katholischen Kathedralkirche gemeinsam Gott für die Reiseerfahrungen gedankt wurde und das Lied "Großer Gott wir loben Dich" einen würdigen Abschluss fand.


Quelle:
DR