Kirchensteuereinnahmen im Erzbistum Köln gestiegen

Gegen den Trend

 (DR)

Das Erzbistum Köln verzeichnet 4,6 Prozent mehr Kirchensteuereinnahmen für die ersten neun Monate dieses Jahres als 2005. Grund sei die bessere Konjunktur und eine günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, teilte die Erzdiözese am Montag in Köln mit. Generalvikar Dominik Schwaderlapp nannte die Trendumkehr bei sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen maßgeblich. Deren Zahl habe im Bereich des Erzbistums erstmals seit zehn Jahren wieder zugenommen.

Mit Blick auf den Bistumshaushalt 2007 geht Schwaderlapp von einem Zuwachs bei der Kirchensteuer von 1,75 Prozent aus; Tarifsteigerungen bei Löhnen und Gehältern seien darin einberechnet. Die Kirchensteuer habe aber 2006 "bei weitem nicht" den Zuwachs bei den staatlichen Steuern von 9 Prozent erreicht, hob der Generalvikar hervor. Daher sei die "Notwendigkeit unserer Sparbemühungen" nach wie vor gegeben. Wenn das Projekt "Zukunft heute" weiter konsequent umgesetzt werde, könne man für einige Jahre auf zusätzliche Sparrunden verzichten.

Sparbemühungen weiter notwendig
Die Erzdiözese will den Etat dauerhaft um 90 Millionen Euro oder 13 Prozent senken. Ausgangspunkt war der Haushalt 2004 in Höhe von 682 Millionen Euro. 2005 und 2006 griff das Bistum auf Rücklagen zurück, um Einnahmen und Ausgaben trotz sinkender Kirchensteuereinnahmen auszugleichen. 2007 soll es wieder einen ausgeglichenen Haushalt geben.

Trotz der "erfreulichen Entwicklung" sieht der Generalvikar Unsicherheitsfaktoren. Dazu zählt er die Reformüberlegungen der Bundesregierung bei der Unternehmenssteuer und die Pläne für eine Abgeltungssteuer. Außerdem sei für 2007 wegen der schwächeren Aussichten für die Weltkonjunktur und wegen der "konsumdämpfenden Mehrwertsteuererhöhung" für 2007 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent zu rechnen.

Nachholeffekt bei der Einkommensteuer
Die Steigerung der Kirchensteuer geht laut Finanzdirektor Hermann Josef Schon teils auf einen befristeten Nachholeffekt bei der Einkommensteuer zurück, da hier Steuerprivilegien abgeschafft worden seien und viele Einkommensteuerpflichtige besser verdient hätten. "So ist das Aufkommen aus der Kircheneinkommensteuer um 20 Prozent nach oben geschnellt", sagte Schon. Diese Entwicklung lasse sich aber nicht einfach fortschreiben. Bei der Kirchenlohnsteuer, die 90 Prozent der Einnahmen ausmachten, betrage der Zuwachs lediglich 2,3 Prozent. Schon: "Das ist positiv, aber nicht sensationell".