Katholische Kita sammelt für Kinder auf Madagaskar

Misereor-Aktion "Solibrot"

Félice lebt im Hochland von Madagaskar. Dass das Mädchen dort keine Schule hat, können sich die Kinder der katholischen Kita in Morsbach kaum vorstellen. Nun sammeln sie und viele andere Kitas Geld, um Gleichaltrigen einen Schulbesuch zu ermöglichen.

 (DR)

DOMRADIO.DE: Die Aktion heißt „Solibrot“, läuft in Zusammenarbeit mit dem katholischen Werk für Entwicklungszusammenarbeit „Misereor“. Und dabei lernen die Kinder bei Ihnen, dass es auch Gleichaltrige auf der Welt gibt, die weder Kindergarten noch Schule haben…

Elisabeth Euteneuer (Leiterin Kita Regenbogen, Morsbach): Ganz genauso ist es. "Solibrot" ist eine Teilaktion von Misereor und es bietet die Möglichkeit, Projekte in anderen Ländern zu unterstützen. Wir haben uns in einer Kinderkonferenz mit den Kindern zusammen für das Projekt "Félice aus Ambifu" entschieden. Das ist ein Projekt in Madagaskar, wo der Aufbau von Elementar- und Grundschulen gefördert wird.

DOMRADIO.DE: Dann lernen die Kinder ja auch noch was über Grundnahrungsmittel, also dass anderswo eher Hirse als Nudeln gegessen werden und dass Kinder auch Rechte haben ...

Euteneuer: Richtig, das Projekt ist so aufgebaut, dass man in religionspädagogischer Sicht darauf schauen kann, aber auch in weltanschaulicher Sicht. Und da geht es um Projekte und Einheiten, wie "Vom Samen zum Brot", verschiedene Grundnahrungsmittel, die die Kinder kennenlernen, und sie können selbst Brot backen lernen und teilen lernen und es geht natürlich um die Rechte von Kindern: das Recht auf Schule, das Recht auf ein Zuhause und auf sauberes Wasser.

DOMRADIO.DE: Und dieses gebackene Brot wird von Ihrer Kita verkauft, um Kindern am anderen Ende der Welt die Schule zu ermöglichen?

Euteneuer: Ja, wir backen Brot und verkaufen das zugunsten dieses von uns unterstützten Projektes. Die Kinder sind mit Feuereifer mit dabei und helfen uns tatkräftig.

DOMRADIO.DE: Wie viel ist da bislang zusammengekommen?

Euteneuer: Wir haben jetzt noch eine große Aktion am Sonntag, wir haben im Augenblick so um die 200 bis 250 Euro eingenommen. Und wir wollen jetzt am Sonntag nach der Familienmesse noch mal ganz viel Brot verkaufen und da hoffen wir, dass da noch ein bisschen mehr zusammenkommt.

DOMRADIO.DE: Kann so eine Aktion wie "Solibrot" denn auch dabei unterstützen, dass Eltern wieder einen positiven Zugang zum Gemeindeleben bekommen?

Euteneuer: Das denke ich schon, man kann die Eltern prima mit einbinden. Und nach einer Pause im jugendlichen Alter, sage ich mal, kommen viele Eltern in die katholische Kita zurück, wenn sie das Kind taufen lassen und wenn es in den Kindergarten kommt. Und da hat man dann natürlich schon einen Ansatz, um die Menschen auch wieder zurück zum katholischen Glauben zu bewegen. Wir wollen ja mit den Kindern auch mit diesem Projekt ein kleines Samenkorn der Herzensbildung anlegen und die Kinder so dahinführen, dass sie den christlichen Alltag leben können.

Das Interview führte Julia Reck.


Quelle:
DR
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