Fast alle Teilnehmer aus kirchlicher Reisegruppe coronapositiv

Hundertprozentige Sicherheit gibt es nie

Trotz sorgfältigem Abwägen und gutem Hygienekonzept haben sich fast Teilnehmer einer kirchlichen Reisegruppe mit Covid-19 infiziert. Die 28 Teilnehmer waren Ende Oktober in die Toskana gefahren. Nicht alle Fälle verlaufen bisher harmlos.

Symbolbild: Reisen in Corona-Zeiten / © Shyntartanya (shutterstock)
Symbolbild: Reisen in Corona-Zeiten / © Shyntartanya ( shutterstock )

Nach einer Toskana-Reise Ende Oktober sind 27 von 28 Teilnehmern einer kirchlichen Reisegruppe aus dem Bistum Mainz positiv auf das Coronavirus getestet worden. Eine Person befinde sich aktuell im Krankenhaus und sei "schwer erkrankt", sagte Bistumssprecher Tobias Blum am Wochenende der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA. Zwei weitere Teilnehmer seien vorübergehend im Krankenhaus gewesen und inzwischen wieder zu Hause.

Alle anderen hätten sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben und stünden wie auch das Bistum in engem Kontakt zu den Gesundheitsämtern.

Trotz Risikoabwägung und Hygienekonzept

Die Behindertenseelsorge des Bistums hatte vom 18. Oktober bis 1. November eine Reise mit Teilnehmern zwischen 18 und 80 Jahren in die Toskana unternommen. Darunter seien neun Menschen mit Behinderung gewesen sowie Angehörige und Mitarbeiter der Behindertenseelsorge. Organisiert habe die Reise eine Agentur.

Sie sei vom zuständigen Seelsorgeamt nach sorgfältiger Abwägung der Risiken und Prüfung des Hygienekonzeptes genehmigt worden, so der Bistumssprecher weiter: "Tragischerweise wurde deutlich, dass sich selbst nach bester Abwägung aller Risiken eine hundertprozentige Sicherheit nicht erreichen lässt. Dies bedauern wir zutiefst."

Weniger Teilnehmer als zunächst geplant

Insgesamt gehörten nach Angaben des Bistums zwölf Teilnehmer zu Risikogruppen, die jedoch wie alle "frei entschieden hatten teilzunehmen". Die als Bildungsfreizeit für körperbehinderte und sehbehinderte Teilnehmer unter der Begleitung von Angehörigen ausgeschriebene Reise war von Mai auf Oktober verschoben worden. Ursprünglich waren bedeutend mehr Personen angemeldet.

Der Reiseveranstalter habe ein umfangreiches Hygienekonzept für die Reise vorgelegt, das die Fachstellen des Bistums geprüft hätten. Unter anderem sei die Reisegruppe als einzige in einem abgelegenen und auf Menschen mit Beeinträchtigungen spezialisierten Hotel gewesen. Dort hätten sich nur Personen aus einem gemeinsamen Haushalt ein Zimmer geteilt. Auch alle in Italien geltenden Vorschriften wie regelmäßiges Fiebermessen, Maskenpflicht und Abstandsregeln seien "von allen sorgfältig eingehalten" worden.


Quelle:
KNA