Hunderte protestieren in Augsburg gegen Christenverfolgung

Religionsfreiheit achten

Mehrere hundert Menschen haben sich am Sonntag in Augsburg solidarisch mit verfolgten Christen in aller Welt gezeigt. Angestoßen wurde die Veranstaltung von einem breiten kirchlichen Bündnis unter Beteiligung der Politik.

Christen werden weltweit verfolgt / © Patrick Pleul (dpa)
Christen werden weltweit verfolgt / © Patrick Pleul ( dpa )

Die Kundgebung und ein anschließender ökumenischer Kreuzweg standen unter dem Leitwort "Glaube braucht Bekenntnis - verfolgte Christen brauchen Hilfe". Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU) verlangte, Christenverfolgern das Asylrecht zu verweigern.

Religionsfreiheit nicht mit Füßen treten

Deutschland dürfe nicht zum Rückzugsort von Menschen werden, die in ihrer Heimat die Religionsfreiheit mit Füßen getreten hätten, sagte Singhammer auf dem Augsburger Rathausplatz. Es sei unerträglich, wenn geflüchtete Christen hierzulande den Tätern wieder begegneten, so der CSU-Politiker. Kein Asylrecht erhalten dürfe auch, "wer in Deutschland Christen oder auch andere Religionsgemeinschaften verfolgt". Singhammer verwies auf Berichte über Mobbing und Verfolgung von Christen in Flüchtlingsheimen.

Beim Kreuzweg im Dom sagte der für interreligiösen Dialog im Bistum Augsburg zuständige Bischofsvikar Bertram Meier, unzählige Christen trügen das Kreuz durch ihre Lebensgeschichte. Aus dem arabischen Frühling sei für viele eine Eiszeit geworden. Die Christen in Europa hätten die Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen, doch der Kontinent müsse zugleich seine Identität wahren. Der Domkapitular würdigte zugleich das ehrenamtliche Engagement in Bayern für Asylsuchende.

Schwere Verletzungen der Religionsfreiheit in vielen Ländern

Zu den Solidaritätsveranstaltungen hatten neben der katholischen und evangelischen Kirche auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, der Assyrische Mesopotamien-Verein, die Evangelische Allianz, der "Suryoye" Kultur- und Sportverein sowie die örtliche syrisch-orthodoxe Kirchengemeinde aufgerufen. Schirmherr war Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU).

Nach Angaben von Hilfsorganisationen werden gegenwärtig bis zu 100 Millionen Christen in allen Teilen der Welt benachteiligt, bedrängt oder verfolgt. "Kirche in Not" zählte im vergangenen Jahr weltweit mehr als 2.400 angegriffene Kirchen. In rund 50 Staaten wurden schwere Verletzungen der Religionsfreiheit beobachtet. Betroffen sind Länder wie Nordkorea, Saudi-Arabien, Syrien, der Irak, der Iran, Pakistan, Eritrea, Sudan oder Nigeria.


Quelle:
KNA