Initiative sucht Gebetspatenschaften für alle deutschen Bischöfe

Beten für Bischöfe

Auf 27 Bistümer in Deutschland verteilen sich 69 Bischöfe. Für jeden einzelnen soll jetzt gebetet werden. Eine Initiative vermittelt Gebetspatenschaften. Mehr als 400 Personen machen schon mit. Anfragen kommen sogar aus Tokio, wie die Initiatorin erzählt.

Mann im Gebet / © Billion Photos (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Sie suchen tatsächlich Gebetspaten für jeden einzelnen der 69 deutschen katholischen Bischöfe. Warum denn ausgerechnet für die Bischöfe?

Claudia Langen (Verein zur Förderung des internationalen christlichen Filmes): Ich denke, unsere Bischöfe haben in ganz besonderer Weise Anteil an dem Hirtendienst Jesu Christi. Sie leiten unsere Bistümer und sie stehen durch die Visitation und die Firmung ganz viel mit den Menschen in Verbindung.

Und sie stehen vor ganz vielen Herausforderungen und Aufgaben. Deshalb bin ich mir eigentlich sicher, dass Priester und besonders auch die Bischöfe unser aller Gebet brauchen, und zwar um Einheit, Heiligen Geist und dass sie auf Christus blicken.

DOMRADIO.DE: Das Besondere ist ja, dass man nicht einfach für alle Bischöfe zusammen betet, sondern sie bilden Patenschaften. Ein Pate betet für einen Bischof. Wie finden sich denn diese Patenschaften?

Langen: Die Menschen können sich bei uns entweder per E-Mail melden oder sie rufen uns an. Dann werden die Gebetspatenschaften unter einem Segensgebet ausgelost. Entweder macht das der Weihbischof Schwaderlapp oder unser Pfarrer Michael Maxeiner. Dann wird das gelost und die Gebetspatenschaften werden per E-Mail bestätigt.

DOMRADIO.DE: Man kann sich den Bischof nicht aussuchen, für den man beten möchte?

Langen: Nein. Man muss halt offen für jeden Bischof sein, den man bekommt, ob man ihn kennt, ob man ihn nicht kennt, ob man ihn mag oder nicht mag. Man muss einfach offen sein, sonst hätten wir auch nicht alle Bischöfe besetzt bekommen. Es gibt 69 und nicht alle sind im ganzen Land bekannt. Und so kommen da, glaube ich, ganz schöne Fügungen zusammen.

DOMRADIO.DE: Wer meldet sich da so? Was haben sie für Motive?

Langen: Mittlerweile melden sich Menschen aus ganz Deutschland. Wir haben in den letzten Tagen sogar E-Mails aus Tokio, Spanien, Frankreich, Österreich und Luxemburg bekommen. Ursprünglich ist die Initiative durch einen Satz, den der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp gesagt hat, entstanden, dass es doch schön wäre, wenn die Bischöfe Gebetspaten hätten. Da habe ich an die Menschen gedacht, die uns helfen, unsere christlichen Filme ins Kino zu bringen. Das war eigentlich die erste Runde. Die sind gebetsmäßig aktiv und da habe ich gedacht, finden wir die ersten. Und so sind die ersten 69 besetzt worden.

Es wollten aber viele mehr beten, Freunde und Bekannte. Es ist in die Pfarreien gegeben worden und so melden sich Menschen aus ganz Deutschland. Ich denke, wir haben mittlerweile alle 27 Bistümer mit Gebetspaten besetzt. Das ist wunderschön.

DOMRADIO.DE: Wissen die Bischöfe denn, dass da jemand für Sie betet?

Langen: Ich denke nicht. Wir haben die Initiative nicht in die Bischofsrunde gegeben. Vielleicht haben das mittlerweile einige Bischöfe in Deutschland mitbekommen. Dadurch, dass es über die Medien in ganz Deutschland verbreitet worden ist, könnte ich mir schon vorstellen, dass es der eine oder andere mitbekommen hat. Aber die sind jetzt nicht angeschrieben oder informiert worden, dass es die Initiative gibt.

DOMRADIO.DE: Es haben sich schon einige Paten gemeldet. Wie viele sind es schon?

Langen: In der letzten Woche hatten sie sich fast verdoppelt. Wir sind jetzt bei 428 Patenschaften angekommen. Und ich denke, es nimmt kein Ende. Es ist sehr schön und es macht ganz viel Freude.

DOMRADIO.DE: Was sollen die denn beten?

Langen: Das bin ich am Anfang auch oft gefragt worden. Ich habe einfach einen Vorschlag in die Runde gegeben. Es ist kein Versprechen. Es ist einfach eine Zusage, den Bischof mit ins Gebet zu nehmen. Ich habe einfach vorgeschlagen, das Vaterunser, ein "Gegrüßet seist du, Maria", und ein "Ehre sei dem Vater" zu beten.

Wenn es ein anderes Gebet ist oder wenn es nur ein Gedanke an den Bischof am Tag ist, ist es auch gut. Wenn man das mal einen Tag vergessen sollte, darf man kein schlechtes Gewissen bekommen.

DOMRADIO.DE: Haben Sie auch einen Bischof, für den Sie die Gebetspatenschaft übernommen haben?

Langen: Ja, ich habe auch einen. Es ist ein Paderborner Weihbischof, den ich auch nicht kenne, aber ich freue mich jeden Tag, für ihn zu beten.

DOMRADIO.DE: Und man kann sich immer noch per Mail melden. Haben Sie auch eine Homepage?

Langen: Nein, es gibt noch keine Homepage. Wir haben eine PDF vorbereitet, die per WhatsApp und per E-Mail verschickt werden kann. Wir arbeiten daran, dass es vielleicht mal eine Homepage geben wird. Ansonsten melden Sie sich einfach über die E-Mail-Adresse oder rufen mich an. Und ich freue mich, wenn noch ganz viele Gebetspatenschaften dazukommen, damit das Wirken unserer aller Bischöfe noch viel segensreicher und fruchtbarer werden kann.

Die E-Mail-Adresse ist betenfuerbischoefe@gmail.com. Die Telefonnummer lautet: 0228-8579 703. Da läuft auch ein Anrufbeantworter.

Das Interview führte Heike Sicconi.


Quelle:
DR