Jesuiten geben ihren Standort in Leipzig auf

"Leider unumgänglich"

Der Jesuitenorden gibt zum Sommer seine Niederlassung in Leipzig auf. Die Ordensleitung in München habe dies "nach intensiven Beratungen" entschieden, bestätigte der Leiter der Leipziger Jesuiten-Kommunität, Pater Clemens Maaß, auf Anfrage.

 (DR)

Der Jesuitenorden gibt zum Sommer seine Niederlassung in Leipzig auf. Die Ordensleitung in München habe dies "nach intensiven Beratungen" entschieden, bestätigte der Leiter der Leipziger Jesuiten-Kommunität, Pater Clemens Maaß, am Dienstag auf Anfrage. Bischof Heinrich Timmerevers erklärte, der Beschluss habe im Bistum Dresden-Meißen und bei ihm persönlich "enormes Bedauern" ausgelöst. Derzeit sind in der sächsischen Metropole fünf Jesuiten tätig. Sie leiten die katholische Studentengemeinde, betreiben die Kontaktstelle "Orientierung" für Lebens- und Glaubensfragen und sind in weiteren Bereichen der Seelsorge aktiv.

Schließung "leider unumgänglich"

Auch Maaß bedauerte die Entscheidung: "Eigentlich ist Leipzig von den Gegebenheiten her ideal für unsere Ziele als Orden." Doch die Schließung sei "leider unumgänglich", so der Pater. "Man muss es ja personell stemmen können." Die Jesuiten-Kommunität in Leipzig bestand seit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Bischof Timmerevers lobte: "Die Jesuiten leisten in Leipzig eine hervorragende Arbeit und sind fest in der Wahrnehmung der Stadt verankert." Die Ordensmänner hätten eine "reiche Saat" gelegt, und er sei zuversichtlich, "dass diese Samen auch in Zukunft Früchte hervorbringen werden". Nach der Schließung von Leipzig gibt in Ostdeutschland künftig nur noch in Berlin und Dresden Jesuiten-Standorte.

Sinkende Zahl von Jesuiten

In einem Brief an die katholische Studentengemeinde in Leipzig begründet Provinzial Johannes Siebner seine Entscheidung mit der sinkenden Zahl von Jesuiten in Deutschland und Zentraleuropa sowie deren Altersstruktur: "Wir müssen und wir wollen Reduzierungen und Restrukturierungen vornehmen." Die Entscheidung, sich aus Leipzigzurückzuziehen, sei "das Ergebnis einer schwierigen Abwägung, die übrigens auch andere Standorte des Ordens noch betreffen wird".


Quelle:
KNA
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