Erzbischof Koch will ins Zentrum Berlins ziehen

In Tradition eingereiht

Es ist eine Entscheidung, die an die Tradition einiger Vorgänger anknüpft. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch möchte neben die Sankt-Hedwigs-Kathedrale ins Bernhard-Lichtenberg-Haus ziehen – nach einer umfassenden Renovierung.

Erzbischof Koch seit einem Jahr in Berlin / © Britta Pedersen (dpa)
Erzbischof Koch seit einem Jahr in Berlin / © Britta Pedersen ( dpa )

Das Erzbistum bestätigte am Montag entsprechende Pläne. Demnach beabsichtigt Koch, ins Bernhard-Lichtenberg-Haus zu ziehen, sobald es umfassend saniert ist. Es ist nach Angaben des Erzbistums in einem "desolaten Zustand".

Bisher 15 Kilometer entfernt

Derzeit wohnt der Erzbischof im früheren Pfarrhaus der Gemeinde "Heilige Familie" im rund 15 Kilometer entfernten Stadtteil Lichterfelde. Das Bernhard-Lichtenberg-Haus soll im Rahmen der Sanierung und Umgestaltung der Kathedrale teilweise abgerissen und neu gebaut werden. Gebäude und Grundstück sind im Eigentum der katholischen Kirche.

Bistumssprecher Stefan Förner wandte sich zugleich gegen Medienberichte, dass es bereits konkrete Pläne für die Ausgestaltung der künftigen Bischofswohnung gebe. Bisher liege lediglich eine Machbarkeitsstudie vor. Eine detaillierte Kalkulation und Planung sollen mit dem Bauantrag folgen und dann auch transparent gemacht werden. Für Teilabriss, Neubau und Sanierung der beiden Teile des Bernhard-Lichtenberg-Hauses veranschlagt das Erzbistum Kosten in Höhe von insgesamt von 17 Millionen Euro.

Tradition seiner Vorgänger

Koch schließt mit seiner Entscheidung an eine Tradition seiner Vorgänger Kardinal Alfred Bengsch (1961-1979), Kardinal Joachim Meisner (1980-1988) und Kardinal Georg Sterzinsky (1989-2011) an. In der obersten Etage des in den 1970er-Jahren neu errichteten Anbaus zum Bernhard-Lichtenberg-Haus war seinerzeit eine Wohnung mit Hauskapelle eingerichtet worden.

Als Sterzinsky 2011 starb, zeigte sich dem Erzbistum zufolge ein großer Sanierungsstau in der Bischofswohnung. Sein Nachfolger, Kardinal Rainer Maria Woelki (2011-2014), zog deshalb in eine angemietete Wohnung in den Wedding.


Quelle:
KNA