Das 1995 gegründete Erzbistum Hamburg ist die jüngste und die flächenmäßig größte katholische Diözese in Deutschland. Sie umfasst Hamburg, Schleswig-Holstein und den Landesteil Mecklenburg.
Hier leben gut 402.000 Katholiken, die mit einem Anteil von rund 7 Prozent eine kleine Minderheit in der Bevölkerung sind. Nur 4 der 27 deutschen Bistümer zählen weniger Katholiken.
Mit der Gründung des Nordbistums vor 22 Jahren schloss die katholische Kirche ihre territoriale Neuordnung nach der deutschen Wiedervereinigung ab. Hamburg und Schleswig-Holstein hatten zuvor zum Bistum Osnabrück gehört, der mecklenburgische Teil eine eigene Administratur in der DDR gebildet.
Am 14. März 2015 wurde Stefan Heße (50) als dritter Erzbischof von Hamburg in sein Amt eingeführt. Im Erzbistum Hamburg gibt es nur noch einen Weihbischof. In Absprache mit Erzbischof Heße entschied Papst Franziskus 2016, die Zahl der Weihbischöfe für die Erzdiözese von zwei auf einen zu reduzieren. Nach den altersbedingten Rücktritten von Weihbischof Norbert Werbs und Hans-Jochen Jaschke ist Horst Eberlein seit dem 25. März 2017 einziger Weihbischof im Erzbistum. (kna)
14.04.2018
Bei Wind und Nieselregen sind am Samstag 1.000 Hamburger auf die Straßen gegangen, um gegen die geplante Schließung der katholischen Schulen zu demonstrieren. Am Montag will das Erzbistum Hamburg eine Entscheidung treffen.
Gegen die geplante Schließung katholischer Schulen haben am Samstag nach Polizeiangaben über 1.000 Menschen in Hamburg demonstriert. Bevor das Erzbistum Hamburg am Montag weitere Entscheidungen zur Zukunft des Schulwesens treffen will, zogen sie unter dem Motto "Aufbruch statt Abbruch - Rettet 21" bei Wind und Nieselregen mit Plakaten durch die Innenstadt. Der Demonstrationszug endete vor dem katholischen Mariendom im Stadtteil St. Georg. Bei einer Kundgebung appellierten die Teilnehmer an Erzbischof Stefan Heße, die geplante Schließung von bis zu 8 der 21 katholischen Schulen zunächst nicht weiter zu verfolgen.
Forderung nach rundem Tisch
"Es wäre fatal, wenn weiter Fakten geschaffen würden, ohne dass alle Konsequenzen berücksichtigt, alle Beteiligten einbezogen und alle Möglichkeiten ausgelotet sind", sagte Henrik Lesaar, Sprecher der Gesamtelternvertretung, die neben der Initiative "Rettet 21" zu der Demonstration aufgerufen hatte. Er forderte die Einrichtung eines runden Tisches, um "ohne Zeitdruck und mit allen Beteiligten wohl überlegte und gemeinsam durchdachte Lösungen" zu finden. "Wir wollen nicht gegen unseren Erzbischof demonstrieren", sagte der ehemalige Staatsrat Nikolas Hill. "Wir wollen ein starkes Signal senden für unser Erzbistum und für starke, zukunftsfähige katholische Schulen in Hamburg".
Hill ist Mitinitiator einer in der Gründung befindlichen "Hamburger Schulgenossenschaft". Die private Initiative will mit Hilfe von 10.000 Unterstützern rund 10 Millionen Euro Grundkapital sammeln, um die katholischen Schulen weiterzuführen. Mit der Initiative führt das Erzbistum Hamburg seit einigen Wochen offizielle Gespräche. Dabei waren zuletzt drei Modelle diskutiert worden, um "eine neue Form gemeinsamer Verantwortung für das katholische Schulwesen in Hamburg zu finden". Wie sie konkret aussehen, wurde bislang nicht bekannt. Die Diözese berät derzeit intern über die Modelle und hat für Montag eine Entscheidung in Aussicht gestellt.
Acht von 21 katholischen Schulen sollen geschlossen werden
Das Erzbistum Hamburg hatte Ende Januar angekündigt, aufgrund seiner prekären Haushaltslage bis zu 8 seiner 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schließen. Bereits am 24. Februar hatten nach Polizeiangaben rund 3.500 Menschen auf dem Hamburger Rathausmarkt gegen die geplanten Schulschließungen demonstriert.
Das 1995 gegründete Erzbistum Hamburg ist die jüngste und die flächenmäßig größte katholische Diözese in Deutschland. Sie umfasst Hamburg, Schleswig-Holstein und den Landesteil Mecklenburg.
Hier leben gut 402.000 Katholiken, die mit einem Anteil von rund 7 Prozent eine kleine Minderheit in der Bevölkerung sind. Nur 4 der 27 deutschen Bistümer zählen weniger Katholiken.
Mit der Gründung des Nordbistums vor 22 Jahren schloss die katholische Kirche ihre territoriale Neuordnung nach der deutschen Wiedervereinigung ab. Hamburg und Schleswig-Holstein hatten zuvor zum Bistum Osnabrück gehört, der mecklenburgische Teil eine eigene Administratur in der DDR gebildet.
Am 14. März 2015 wurde Stefan Heße (50) als dritter Erzbischof von Hamburg in sein Amt eingeführt. Im Erzbistum Hamburg gibt es nur noch einen Weihbischof. In Absprache mit Erzbischof Heße entschied Papst Franziskus 2016, die Zahl der Weihbischöfe für die Erzdiözese von zwei auf einen zu reduzieren. Nach den altersbedingten Rücktritten von Weihbischof Norbert Werbs und Hans-Jochen Jaschke ist Horst Eberlein seit dem 25. März 2017 einziger Weihbischof im Erzbistum. (kna)