Bischof Bode ruft zum Erhalt kirchlicher Immobilien auf

Häuser und Räume, in denen die Menschen zusammenkommen

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode spricht sich dafür aus, auch in einer von Mitgliederschwund betroffenen Kirche Immobilien zu erhalten.

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KNA
Leere Kirchenbänke / © Markus Linn (KNA)
Leere Kirchenbänke / © Markus Linn ( KNA )

Ein Umbau der Seelsorgebereiche dürfe nicht dazu führen, dass Gotteshäuser und andere kirchliche Gebäude abgerissen werden, sagte er am Donnerstag in Osnabrück. Nach wie vor brauche die Kirche Häuser und Räume, in denen die Menschen zusammenkommen.

Die Seelsorge in einer säkularer werdenden Gesellschaft benötige "sichtbare Orte", sagte Bode auf der Jahrestagung des Katholischen Siedlungsdienstes (KSD), des Bundesverbands für Wohnungswesen und Städtebau der katholischen Kirche in Deutschland.

Passende Beispiele im Bistum

Als Beispiele für gelingendes Gebäudemanagement nannte der Bischof drei in den vergangenen Jahren im Bistum Osnabrück neu entstandene Klöster in Rieste, an der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Esterwegen und in der Bremer City im Schnoor.

Zudem sei die Kirche Sankt Johann in Osnabrück in ein Behindertenheim umgebaut worden. Und die Kirche der Heiligen Familie in Osnabrück diene als Kolumbarium. Anderswo seien aus Pfarrhäusern bezahlbare Wohnungen entstanden.

Neben der Seelsorge auch Institutionen

Zuvor hatte Bode mit den Teilnehmer der Tagung einen Gottesdienst gefeiert. Auch in seiner Predigt betonte der Bischof, dass sich die Kirche an der gesellschaftlichen Gestaltung beteiligen müsse. Auch in Zeiten, in denen sich vermehrt Menschen von ihr abwendeten, dürfe sie sich nicht auf eine geistliche Rolle zurückziehen.

Vielmehr müssten Christen "Leuchttürme setzen für die Sichtbarmachung des Glauben". Dazu gehörten neben der Seelsorge auch Institutionen wie der KSD. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und der Bau von Sozialeinrichtungen wie Seniorenwohnanlagen und Pflegeheime sei elementare Aufgabe der Kirche.

Bode warb zudem für eine uneingeschränkte Transparenz aller kirchlichen Institutionen, um das Vertrauen der Gesellschaft zu erhalten oder wiederzugewinnen. Es dürfe nie der Eindruck entstehen, es gehe der Kirche um Rendite.

415.000 Wohnungen

Der KSD mit Sitz in Berlin ist der Dachverband kirchlicher Wohnungsunternehmen und Siedlungswerke der deutschen Diözesen. Er setzt sich als Interessensverband seiner Mitglieder für die Schaffung von Wohneigentum für Familien und Wohnraum für wirtschaftlich Schwächere ein.

Seit 1949 errichteten die Unternehmen laut KSD rund 415.000 Wohnungen. Derzeit bewirtschafteten sie mehr als 130.000 Wohneinheiten, weitere 50.000 seien in Fremdverwaltung.