In Fulda starten die Bischöfe feierlich in ihre Herbstvollversammlung

Auftakt mit Pauken und Trompeten

Mit einem festlichen Gottesdienst wurde am Mittwoch offiziell die Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz eröffnet. Gleich zu Beginn erklang die Uraufführung des Komposition-Geschenkes für Benedikt XVI. An den Papstbesuch und dessen Einheitsappell erinnerte auch der DBK-Vorsitzende.

 (DR)

Die Ansprachen des Heiligen Vaters würden die Kirche "weiter beschäftigen", so der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch in seiner Predigt am Mittwochmorgen (05.10.2011). Die Impulse Benedikts würden auch den begonnenen Gesprächsprozess der Katholiken in Deutschland "bereichern und begleiten".



Weiter verteidigte der Bischofskonferenz-Vorsitzende das Papstamt gegen Kritik. Jesus habe Petrus beauftragt, seine Kirche zu leiten und die Apostel zu einen: "Und auch wenn er selbst ein Mensch war, der wie wir alle mit seinen eigenen  Schwächen zurecht kommen musste, so ist es doch gerade dieser Petrus, der das Fundament unserer Kirche bildet, der uns Glaubende eint und verbindet." Auf die heutige Zeit übertragen sei es "zuerst die Liebe zu Jesus Christus, die uns unser Heiliger Vater als der Nachfolger Petri ans Herz legt". Diese Botschaft sei auf den ersten Blick nicht medienwirksam, sie führe die Kirche aber zum Wesentlichen: "Die persönliche Verbindung im Glauben an Jesus Christus!"



Weiter warnte Zollitsch davor, die Texte Benedikts in der Weise zu lesen und zu interpretieren, "wie er das vor der Reise ohnehin schon vorausgesehen zu haben meint". Es komme vor allem und entscheidend darauf an, "dass wir uns wirklich auf die Worte des Papstes einlassen und im gemeinsamen Austausch darüber den Weg finden und gehen, den Gott uns - auch durch die Aussagen des Heiligen Vaters -  heute weist". Für den Dialog-Prozess sei das genau der rechte Wegweiser.



Bischöfe wählen neuen stellvertretenden Vorsitzenden

Zuvor war zum Einzug der 68 Bischöfe ein musikalisches Werk in Uraufführung zu hören - ein dreiminütiges Musikstück für Chor, Bläser, Pauken und Orgel. Zum Papstbesuch in Deutschland hatte die Bischofskonferenz den Wahlspruch Joseph Ratzingers zu seiner Priesterweihe vertonen lassen und ihm die Komposition geschenkt.  Ratzinger, der 1951 in Freising zum Priester geweiht worden war, hatte den Primizspruch "Wir wollen ja nicht Herren über euren Glauben sein, sondern wir sind Helfer zu eurer Freude" gewählt. Die Komposition stammt von dem Eichstätter Domkapellmeister Christian Matthias Heiß, einem ehemaligen Regensburger Domspatzen.



Nach dem Gottesdienst setzen die Bischöfe ihre Herbstvollversammlung in Fulda fort. Auf der Tagesordnung stehen vor allem die Wahlen eines neuen stellvertretenden Vorsitzenden sowie der 14 Kommissionsvorsitzenden. Der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff kann nach zwölf Jahren nicht wieder für dieses Amt kandidieren. Am Nachmittag geht es unter anderem um die Fortsetzung des Dialogprozesses der Kirche in Deutschland.