Papst Benedikt XVI. ruft zum Ende der Gewalt auf

Waffenruhe im Nahen Osten

Papst Benedikt XVI. ruft Israelis und Palästinenser dringend zu Friedensbemühungen auf. Er verfolge "mit großer Sorge, wie die Gewalt im Gazastreifen eskaliert". Unterdessen haben Israel und Hamas sich auf eine Feuerpause geeinigt.

 (DR)

Er rief die politisch Verantwortlichen beider Seiten zu "mutigen Entscheidungen" auf, um einen Waffenstillstand zu erreichen und Verhandlungen aufzunehmen. "Ich fühle mich verpflichtet, noch einmal zu sagen: Hass und Gewalt lösen keine Probleme", betonte der Papst am Mittwoch im italienischen Teil der Generalaudienz.



Der Konflikt wirke sich negativ auf den ganzen Nahen Osten aus. "Dabei wird diese Region schon genug von Gewalt heimgesucht und braucht Frieden und Versöhnung", so Benedikt. Er gedenke der Opfer und "aller Leidtragenden" des Konflikts.



Der Papst hatte im September trotz der zugespitzten Lage im Nahen Osten den Libanon besucht. Bei der Bischofssynode im Vatikan hatte er im Oktober angekündigt, eine Friedensdelegation nach Syrien entsenden zu wollen. Nachdem sich die Planung der Mission als diplomatisch äußerst schwierig erwies, sandte er stattdessen einen Sonderbotschafter in den Libanon, um den unter dem Konflikt im Nachbarland leidenden Christen seine Solidarität auszudrücken.



Seit vergangenem Mittwoch hat sich die Lage zwischen Israel und den Palästinensern drastisch zugespitzt. Nach andauerndem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen töteten israelische Streitkräfte den militärischen Befehlshaber der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und begannen eine neue Offensive gegen die Extremisten, die daraufhin erneut Raketen auf Israel abfeuerten. Bei den Auseinandersetzungen kamen seitdem mindestens 138 Palästinenser und fünf Israelis ums Leben.