Papst feiert Chrisammesse im Petersdom

Aussöhnung mit Gott

Papst Benedikt XVI. hat am Gründonnerstagmorgen die traditionelle Chrisammesse gefeiert. In der Predigt der Chrisammesse beklagte der Papst eine Selbstgenügsamkeit des Menschen. Gerade in der christlich geprägten westlichen Welt seien viele Menschen "ihres Glaubens müde".

 (DR)

Bei dem Gottesdienst im Petersdom weihte der Papst die Salböle, die in der katholischen Kirche bei verschiedenen Weihehandlungen verwendet werden. An der Messe nahmen mehreren Tausend Priester aus Rom sowie Mitarbeiter der Kurie teil. Dabei wiederholten die anwesenden Geistlichen das Versprechen, das sie bei ihrer Priesterweihe abgelegt hatten.



Am späten Nachmittag eröffnet der Papst die Zeremonien der österlichen Tage mit dem Abendmahlsgottesdienst in der Lateranbasilika. Die Feier erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu vor seiner Passion, an die Einsetzung der Eucharistie sowie an die Einsetzung des Priesteramts.



Papst: Bei aller Scham leuchtende Glaubensbeispiele

Gott scheine in der heutigen Gesellschaft vielfach fern und abwesend, sagte der Papst in der Predigt der Chrisammesse. Bei aller Scham über das Versagen von Christen gebe es aber auch leuchtende Beispiele des Glaubens. Er nannte besonders seinen Vorgänger Johannes Paul II. (1978-2005), den er am 1. Mai seligsprechen wird.



Zugleich erinnerte der Papst an den Auftrag der Kirche, der Heilung von Seele und Leib zu dienen. Wirklich gesund werden könne der Mensch letztlich nur in der Aussöhnung mit Gott. Dazu gehöre auch der konkrete Einsatz für Hungernde, Opfer von Gewalt, Kranke und Verfolgte. Hierin habe die Kirche eine große Tradition, sagte der Papst unter Verweis auf die heilige Elisabeth von Thüringen (1207-1231) und die selige Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997).