Papst: 2010 kann ein gutes Jahr werden

Hoffnung statt Fatalismus

Papst Benedikt XVI. hat zu einem positiven Blick ins neue Jahr aufgerufen. Christen bauten ihre Zuversicht jedoch nicht auf "unwahrscheinliche Voraussagen und Wirtschaftsprognosen", sagte er beim Angelusgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Vielmehr gründe das Vertrauen auf Gott, der die Geschichte der Menschen teile.

 (DR)

Diese Hoffnung habe nichts mit einem «von Glauben bemäntelten Fatalismus» zu tun. 2010 könne ein gutes Jahr werden, wenn jeder nach seiner Verantwortung mit der Gnade Gottes mitarbeite, so der Papst.

«An Problemen fehlt es nicht, weder in der Kirche noch in der Welt, noch im täglichen Leben der Familien», sagte Benedikt XVI. Die Geschichte habe aber einen Sinn, weil in ihr mit Christus die Weisheit Gottes Wohnung genommen und Christus die Macht des Bösen überwunden habe. «Dennoch erfüllt sich der göttliche Plan nicht automatisch, weil er ein Projekt der Liebe ist, und Liebe erzeugt Freiheit und verlangt Freiheit», sagte der Papst.

Gott setze auf die Mitwirkung des Menschen, betonte Benedikt XVI. Er verwies dabei auf die Gottesmutter Maria. Selbst die Menschwerdung Christi sei «nicht ohne ihre Zustimmung» geschehen. Gleicherweise erwarte Gott «unser Ja in kleinen wie in großen Entscheidungen», um sein Reich der Gerechtigkeit und des Friedens zu errichten, so der Papst.

Auf Deutsch sagte der Papst: „Der heutige zweite Sonntag nach Weihnachten stellt uns noch einmal das Geheimnis der Menschwerdung Gottes vor Augen: „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt" (Joh 1,14). In Jesus Christus ist Gott wirklich der „Gott-mit-uns". Er ist in unsere Welt eingetreten, einer von uns geworden, um uns als seine Kinder am göttlichen Leben teilhaben zu lassen. Aus diesem Geschenk der Gegenwart und Gemeinschaft Gottes wollen wir leben und auch im neuen Jahr auf dem Weg des Guten voranschreiten. Der Herr segne euch alle!"