Papst: Jüdischer Tempelkult hatte keine Sühnewirkung

Kreuz Christi als der höchste Akt

Der jüdische Tempelkult konnte nach den Worten von Papst Benedikt XVI. keine wirkliche Sühne für menschliche Schuld bringen. Seine Riten seien lediglich symbolisch und vorläufig, sagte der Papst mit Bezug auf den Apostel Paulus bei der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. Demgegenüber sei "das Kreuz Christi, der höchste Akt der göttlichen Liebe, der wirkliche Gottesdienst, der der Wahrheit Gottes und des Menschen entspricht".

 (DR)

Benedikt XVI. setzte mit seinem Vortrag die im Juli begonnene Katechesenreihe über den heiligen Paulus fort. Der Apostel verlange von den Gläubigen, «sich selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen». «Es geht darum, dass wir Gott mit unserem ganzen Menschsein dienen, in allem den Willen Gottes suchen und so gemäß unserem Glauben und unserer menschlichen Würde leben», sagte der Papst.

Dieser Gottesdienst lasse sich nur «in Gemeinschaft mit Christus, in ihm und mit ihm» vollziehen. In diese Gemeinschaft seien alle Menschen gerufen, «damit die Welt als Ganze ein Spiegel der göttlichen Liebe werde», sagte der Papst.

Nach Tagen nasskalten Wetters in Rom plagt den Papst eine hörbare Heiserkeit. «Mir fehlt leider die Stimme, aber ich versuche mich verständlich zu machen», entschuldigte sich das 81-jährige Kirchenoberhaupt zu Beginn der Ansprache.