Limperg hält Gottesbezug im Grundgesetz für wertvoll

Ausdruck eines historischen Gewissens

Bettina Limperg, evangelische Präsidentin des Ökumenischen Kirchentages 2021 in Frankfurt am Main, hat den Gottesbezug im Grundgesetz als auch für heute wertvoll gewürdigt. Die Präambel sei noch immer wertvoll und passe in unsere Zeit.

Deutsches Grundgesetz / © Christin Klose (shutterstock)
Deutsches Grundgesetz / © Christin Klose ( shutterstock )

"Ich persönlich glaube, er meint auch heute noch das Bekenntnis des Grundgesetzes gegen jede Form von Totalitarismus", sagte die Präsidentin des Bundesgerichtshofs dem christlichen Medienmagazin "pro" (2/2021). Der Satz richte sich gegen alle fürchterlichen Verbrechen und Allmachts-Fantasien der Nationalsozialisten, fügte die Juristin hinzu.

Die Väter und Mütter des Grundgesetzes wollten Limperg zufolge einen Kontrapunkt setzen zu deren menschenverachtender Politik. Der Satz sei für sie auch Ausdruck eines historischen Gewissens: "Er bedeutet aber nicht, dass Deutschland ein christlicher Staat und Einzelne auf das Christsein verpflichtet wären!"

Vielmehr machten die auf die Präambel folgenden Grundrechte "ein ganz großes Freiheitsversprechen für die Glaubens-, Gewissens- und Meinungsfreiheit". Das sei ein Geschenk. Das Grundgesetz bezeichnete sie als "unglaublich kluge Verfassung".

Kirchentag wird digital stattfinden

"So wie ich die Präambel verstehe, als Zeichen der Verantwortung vor den Mitmenschen, finde ich sie noch immer wertvoll. Vielleicht passt sie sogar besser als je zuvor in unsere Zeit, in der wir immer mehr nach verbindenden Werten suchen müssen", fügte Limperg hinzu. Der Gottesbezug stelle den Menschen "in ein großes Ganzes". Gleichzeitig appelliere er an "eine gewisse Demut in unserem Tun und Handeln".

Katholischer Kirchentags-Präsident ist der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg. Der 3. Ökumenische Kirchentag vom 13. bis 16. Mai wird gemeinsam veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Aufgrund der Corona-Pandemie findet er digital und dezentral statt.


Quelle:
epd