Ökumenische "Woche für das Leben" zum Thema Kinderwunsch

Ethische Fragen und die Gefahr von Selektion

Die ökumenische "Woche für das Leben" steht in diesem Jahr unter dem Motto "Kinderwunsch - Wunschkind - Designerbaby". Die jährliche Aktion widmet sich seit mehr als 20 Jahren "der Würde des Menschen vom Lebensanfang bis zum Lebensende".

Illustration unerfüllter Kinderwunsch / © Jens Kalaene (dpa)
Illustration unerfüllter Kinderwunsch / © Jens Kalaene ( dpa )

Vom 29. April bis zum 6. Mai will sich die bundesweite Aktion der katholischen und evangelischen Kirche "mit den Wünschen nach einer sorgenfreien Schwangerschaft, einer glücklichen Geburt, einem gesunden Kind und einem guten Heranwachsen des Kindes" auseinandersetzen, teilten die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag mit. Im Fokus steht demnach die Debatte über eine "Öffnung der mit dem deutschen Embryonenschutzgesetz aufgewiesenen klaren Grenzen" und die damit verbundenen ethischen Herausforderungen.

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, eröffnen die Aktion mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Martinskirche in Kassel. Mitwirken werden auch Bischof Martin Hein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der katholische Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen.

Zeugung, Schwangerschaft und Geburt

Erstmals ist am Vortag der Eröffnung der "Woche für das Leben" ein Schülertag mit Workshops zum Jahresmotto geplant. Bei der Aktion selber soll es um Themen wie Zeugung, Schwangerschaft und Geburt und die damit zusammenhängenden Fragen von reproduktionsmedizinischen Techniken und diagnostischen Verfahren zum Erkennen genetischer Defekte und Krankheiten vor Implantation oder Geburt gehen. Außerdem werden aktuelle Diskussionen unter anderem zur Veränderung der DNA eines Menschen und zum Einfrieren von Eizellen aufgegriffen.

Gespräch und Orientierung

Dabei stellen sich den Angaben zufolge "vielfältige ethische Fragen, etwa die nach dem Umgang mit 'überzähligen' Embryonen, nach dem möglichen Auseinanderfallen biologischer, rechtlicher und sozialer Elternschaft oder die nach der Gefahr von Selektion". Seelsorgern begegneten "vielfach Menschen, die über verschiedene Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin nachdenken und vor wichtigen Entscheidungen stehen. Bei diesen Überlegungen möchten die Kirchen Gespräch und Orientierung anbieten", heißt es.


Quelle:
KNA