Kirchen stellen mehrsprachiges Andachtsbuch für Flüchtlinge vor

Ein Anker in der Fremde

Die beiden großen Kirchen in Niedersachsen haben ein mehrsprachiges Andachtsbuch für christliche Flüchtlinge konzipiert. Es enthält Gebete, Bibeltexte und Lieder auf Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch und dem in Eritrea gebräuchlichen Tigrinya.

Das Andachtsbuch der niedersächsischen Kirchen / © Julian Stratenschulte (dpa)
Das Andachtsbuch der niedersächsischen Kirchen / © Julian Stratenschulte ( dpa )

Das erklärten der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle und der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister, am Dienstag bei der Vorstellung. Am Buch mitgearbeitet hat auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen (ACKN).

"Die Verwurzelung im Glauben kann für geflüchtete Menschen in der Fremde ein Anker sein, eine Heimat", erklärte Bischof Trelle. "Davon haben wir uns bei der Konzeption leiten lassen. Es gab viele Gemeinden, die gefragt haben: Wie können wir den geflüchteten Christen helfen, in ihrer Muttersprache Gottesdienste zu feiern und zu beten." Nach den Angaben waren im vergangenen Jahr 13,8 Prozent der Flüchtlinge in Deutschland Christen, 2014 waren es 25 Prozent.

Bischof Trelle: Große Nachfrage

Die erste Auflage des Andachtsbuch "Du bist der Gott meiner Stärke - Christliche Flüchtlinge als Geschwister im Glauben willkommen heißen" liegt bei 8.000 Exemplaren. Eine zweite Auflage ist bereits in Planung. "Die Nachfrage ist groß", so Trelle. Es habe viele Vorbestellungen gegeben. Für die Gemeinden in Bistum und Landeskirche ist die Broschüre laut Initiatoren kostenlos, ansonsten werden drei Euro zuzüglich Versandkosten berechnet.

Landesbischof Meister betonte, Christen kämen "aus verschiedenen Ländern, Sprachen und Kulturen", hätten aber "ein gemeinsames inneres Geheimnis, das sich ausdrückt in Jesus Christus". Das Buch solle eine Hilfe sein, gemeinsam Andachten zu feiern.

An der Redaktion wirkten Migrationsgemeinden, das Bistum Hildesheim und die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers mit. Enthalten sind etwa auch Adressen orthodoxer und orientalisch-orthodoxer christlicher Gemeinden in Niedersachsen sowie Ansprechpartner aus internationalen Gemeinden.

 

Die Broschüre kann per Mail unter oekumene@bistum-hildesheim.de bestellt werden.


Quelle:
KNA