Tausende evangelische Jugendliche kommen nach Karlsruhe

Glaubensfest und Musikfestival

Glaube macht Spaß, verspricht das "Christival" 2016: Unter dem Motto "Jesus versöhnt" organisieren evangelische Gruppen erstmals seit acht Jahren wieder ein Jugendfestival mit Konzerten und Gebeten.

Autor/in:
Volker Hasenauer
Evangelischer Jugendkongress Christival / © Michael Bahlo (dpa)
Evangelischer Jugendkongress Christival / © Michael Bahlo ( dpa )

Es wird neben dem Leipziger Katholikentag Ende Mai das zweitgrößte christliche Event des Jahres, verspricht Christival-Sprecher Michael vom Ende stolz: Bis zu 13.000 Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland werden am verlängerten Wochenende nach Christi Himmelfahrt zum evangelischen Glaubensfestival in Karlsruhe erwartet. Gottesdienste, Bibelkreise, religiöse Vorträge im bunten Mix mit Musik und Konzerten auf vielen Bühnen. Den Auftakt am 4. Mai bildet ein großer Gottesdienst in der Karlsruher dm-Arena.

"Heute fühlen sich viele junge Glaubende in ihrem Alltag viel zu oft in der Minderheit, beim Christival wollen wir Räume für eine große Gemeinschaft schaffen. Und so junge Christen in ihrer Religiosität stärken", sagt Ende. Federführend bei Programm und Inhalten ist ein privater Trägerverein.

Einige katholische Gruppen erwartet

Viele Referenten kommen aus evangelikalen Gemeinschaften und Verbänden, die zur konservativen Evangelischen Allianz gehören. Unterstützt wird das Festival aber auch von der Badischen Landeskirche. Und: Eingeladen sind Christen aller Gruppen und Konfessionen. Auch einige wenige katholische Gruppen werden erwartet.

Das Bild einer starren und konservativen Gegenveranstaltung zu Kirchen- und Katholikentagen weisen die Programmmacher daher entschieden zurück. "Uns geht es vielmehr um eine junge Kirche und darum, junge Leute bei ihrer Suche nach zeitgemäßen Wegen des Glaubens zu unterstützen."

Kontroversen und öffentliche Kritik am Christival wie beim vorausgegangenen Treffen 2008 in Bremen erwarten die Organisatoren in diesem Jahr nicht. Damals entzündete sich der Streit an einer geplanten, später jedoch abgesagten Veranstaltung zur Homosexualität. Kritiker protestierten, hier sollten Homosexualität als schwere Sünde verurteilt und Schwule und Lesben zur Unterdrückung ihrer sexuellen Orientierung gedrängt werden.

Konzerte und Taize-Nacht

In diesem Jahr findet sich im Programm kein Workshop zur Homosexualität. Stattdessen geht es etwa um das "Überleben als Christ an der Uni" oder um Tipps "Wie rede ich mit meinen Freundinnen über Jesus". Statt Frontalunterricht sei viel Raum, die eigenen Themen und Fragen aktiv einzubringen, verspricht das Programm. Jeden Tag gibt es Konzerte - von Ska bis Lobpreis, von Judy Bailey bis zur Kölner Band "Könige und Priester".

Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh zeigte sich überzeugt, das Festival könne Jugendliche motivieren, "ihren Weg mit der Kirche und mit Jesus Christus weiterzugehen". Gelegenheit dazu gibt es etwa bei der Taize-Nacht der Lichter oder dem Begegnungstreffen inklusive Picknick im Schlossgarten.


Quelle:
KNA