Kinderhospiz Burgholz in Wuppertal eröffnet

"Ein Segen für schwerkranke Kinder und ihre Familien"

Schwerstkranke Kinder finden ab jetzt im Kinderhospiz in Wuppertal ein Zuhause. Kardinal Woelki nannte das Engagement für das Haus im Eröffnungsgottesdienst "einen Segen".

Hilfe für schwerkranke Kinder und ihre Familien / © Wolfgang Radtke (KNA)
Hilfe für schwerkranke Kinder und ihre Familien / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Schätzungsweise 22.500 unheilbar erkrankte Kinder und Jugendliche leben in Deutschland - davon geht die Kinderhospiz-Stiftung aus. Jährlich sterben demnach etwa 5.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Das Kinder- und Jugendhospiz Burgholz in Wuppertal ist die 14. stationäre Einrichtung für Kinder in Deutschland, vier davon liegen in Nordrhein-Westfalen.

Eröffnet wurde das Hospiz vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski. "Großartige 6,9 Millionen Euro" seien durch Spenden für die Einrichtung für sterbenskranke Heranwachsende zusammengekommen, sagte Woelki beim ökumenischen Gottesdienst auf dem Hospizgelände in Wuppertal.

"Engagement nicht selbstverständlich"

Über 100 Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Hauswirtschafter und Therapeuten hätten sich beworben, um bei dem Hospiz in Trägerschaft von Caritas und Diakonie tätig zu werden. "Das alles ist nicht selbstverständlich. Es ist ein Segen", so Woelki.

Auch Rekowski hob das überwältigende Engagement für das Hospiz hervor. "Sehr viele möchten helfen, dass schwerstkranke Kinder, junge Menschen und ihre Familien betreut und unterstützt werden", so der Präses. Hier solle gelacht, gespielt, getobt, geweint und getrauert werden. "In diese landschaftliche Idylle wird Leben einziehen - Leben bis zuletzt", so der Präses. "Und auch die Frage, ob evangelisch oder katholisch, spielt hier keine trennende Rolle."

Kinder und ihre Familien werden betreut

Die ökumenische Einrichtung ist die erste ihrer Art im Bergischen Land und bietet zehn Plätze für schwerstkranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren. Hinzu kommen Appartements, in denen Eltern oder Geschwister wohnen können. Rund 30 Mitarbeiter - unter anderem Therapeuten, Pädagogen und Kinderkrankenschwestern - sollen in der neuen Einrichtung die Kinder und Familien betreuen. In der Regel bleiben die Familien für etwa zwei bis drei Wochen, in Einzelfällen auch länger. Für das laufende Jahr gibt es nach Angaben des Hauses bereits Voranmeldungen aus ganz Deutschland.

Das Hospiz im Forstgebiet Burgholz ist in den Räumen eines ehemaligen Kinderheims entstanden. Die Bau- und Einrichtungskosten beliefen sich auf knapp sieben Millionen Euro. Das Geld wurde von der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land gesammelt, die von der Caritas Wuppertal/Solingen, der Diakonie Wuppertal und der Bethe-Stiftung ins Leben gerufen wurde.


Quelle:
DR , KNA , epd , dpa