Kirchen fordern Rückbesinnung auf christliche Botschaft

Ökumenische Bibelarbeit

Die katholische und die evangelische Kirche habe eine Rückbesinnung auf die christliche Botschaft in der modernen Welt gefordert. Die Evangelientexte und die Berichte über Jesu Leben seien "unser wichtigstes Licht auf unserem Wege", sagte der rheinische Präses Nikolaus Schneider am Freiag auf dem evangelischen Kirchentag. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner warnte vor "falschen Propheten" aus Naturwissenschaft, Forschung und Industrie.

 (DR)

Sie wollten den Menschen weismachen, alles Machbare sei auch erlaubt, so Meisner. "Gott selbst achtet die Gesetze, die er in seine Schöpfung hineingelegt hat; woher nehmen wir die Legitimation, diese zu missachten?"

Die Ökumene war am Freitag ein Schwerpunkt des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages. Am Abend ist ein ökumenischer Gottesdienst mit Schneider und Meisner im Kölner Dom geplant. domradio überträgt live in Bild und Ton.

Der evangelische Theologe Jörg Zink wandte sich gegen eine falsche Auslegung der Kirchentagslosung "Lebendig und kräftig und schärfer". Es müsse darauf geachtet werden, dass ein solches Motto nicht zur christlichen Kraftmeierei werde. Das Wort Gottes trete heute nicht als Hammer auf, sondern gehe in seiner leisen Art an den meisten Menschen vorbei.

Der Benediktinerpater und Meditationslehrer Willigis Jäger betonte die Bedeutung der Mystik für das Christentum. Die Zukunft der christlichen Religion liege nicht in der Theologie sondern in der religiösen Erfahrung.