Katholikentag: Eröffnung
Live aus Erfurt: Eröffnung des Katholikentags
Live aus Erfurt: Eröffnung des Katholikentags
Oft gehen wir einfach achtlos an ihnen vorbei: Rund 300.000 Männer, Frauen und Kinder in Deutschland leben auf der Straße. In seinem Bischofswort ruft Kardinal Woelki dazu auf, dennoch hinzuschauen und sich für Obdachlose zu engagieren.
Bilder voller Menschlichkeit, Bilder in denen Flüchtlinge willkommen sind, gehen um die Welt. Das ist das Deutschland, dass ich liebe, sagt ein Arzt in Santiago de Chile dazu. Wunderbare Bilder, in der Tat. Aber wie lange wird es sie noch geben?
Es ist ihm ein Herzensanliegen: Rainer Maria Kardinal Woelki, hat die Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln ganz oben auf die Agenda gesetzt und in den ersten Wochen seiner Amtszeit schon viele Initiativen und Projekte auf den Weg gebracht.
Mietschulden, Räumungsklagen, Schicksalsschläge – Gründe für Obdachlosigkeit gibt es viele. Wenn das Leben dann einfach weiter geht, kann das Gefühl auftreten, nicht mehr mitzukommen und am Rande der Gesellschaft zu stehen.
Rudi steht Tag für Tag am Dreieck und verkauft die "fifty-fifty". Das Dreieck ist eine Straßenbahnhaltestelle in Düsseldorf, die "fifty-fifty" ist eine Obdachlosen-Zeitschrift. Und Rudi ist ein Mensch, der schon lange auf der Straße zu Hause ist. Er verfiel dem Alkohol und hat in der Folge alles verloren: Seine Familie, seine Kinder, seinen Job und auch sein Zuhause. Das war vor 16 Jahren.
Für viele Menschen ist der Winter einfach nur nervig - für Obdachlose ist er lebensgefährlich. Gehen die Temperaturen in den Keller, droht ihnen sogar der Tod durch Erfrieren. Damit das nicht passiert, sind so genannte "Kältegänger" auf Kölns Straßen unterwegs. Sozialarbeiter wie Thore Klahr und Inga Simons machen sich auf den Weg zu den Wohnungslosen, um sie bei Eiseskälte in die Notunterkünfte zu holen.
"Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen" (Mt 25, 35). Seit Beginn des Jahres haben laut Bundesinnenministerium mehr als 32.000 Menschen in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Rund ein Drittel der Antragsteller kommt aus Afghanistan und Irak.