Kölner Generalvikar ruft Priester zu Buße und Umkehr auf

"Am Boden und gelähmt"

Der Generalvikar des Kölner Erzbischof, Dominikus Schwaderlapp, hat am Sonntag die momentane Gemütslage der katholischen Kirche mit dem Zustand des europäischen Luftverkehrs in der vergangenen Woche verglichen: "Am Boden und gelähmt."

Generalvikar des Kölner Erzbischof, Dominikus Schwaderlapp / © Harald Oppitz (KNA)
Generalvikar des Kölner Erzbischof, Dominikus Schwaderlapp / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Debatten um Missbrauch durch Priester in kirchlichen Einrichtungen stünden im krassen Gegensatz zur "heilen Welt des guten Hirten". Dabei ging Schwaderlapp auch auf den angebotenen Rücktritt des Augsburger Bischofs Walter Mixa ein.

Aber: Wie der Flugverkehr wieder aufgenommen worden sei, so werde auch die Kirche "trotz aller Wolken" die Krise durchstehen. Der Grund: Jesus Christus ist der gute Hirte. Das gibt Hoffnung und Zuversicht auf eine lebendige Kirche.

Papst Benedikt XVI. bei der Feier der Eucharistie im Jahr 2010 (KNA)
Papst Benedikt XVI. bei der Feier der Eucharistie im Jahr 2010 / ( KNA )

Papst ruft zum Gebet für mehr Priesterberufungen auf

Papst Benedikt XVI. hat zum Gebet und zu gezielten Maßnahmen für mehr Priesterberufungen aufgerufen. Er appellierte am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom an Eltern, den Wunsch ihrer Kinder nach einem Priester- und Ordensberuf zu unterstützen.

Zum 47. Weltgebetstag für geistliche Berufungen rief der Benedikt XVI. zugleich alle Priester zu einem noch stärkeren und deutlicheren Zeugnis für das Evangelium in der Welt der Gegenwart auf.

"Totale Hingabe an die eigene Berufung"

Der Papst verwies auf das Beispiel Jesu, der als "guter Hirte" der Kirche vorangegangen sei. Er rief zum Gebet dafür auf, "dass alle, die Jesus in seine engere Nachfolge berufen hat, ihm freudig antworten und der Gnade Gottes treu bleiben".

Ein Priester sei in erster Linie als Freund Gottes zu bezeichnen, "der Gott gehört und der anderen hilft, Gott kennen und lieben zu lernen". Dazu gehörten das Gebet und die "totale Hingabe an die eigene Berufung und Mission". Außerdem müsse der Priester aber auch ein "Gemeinschaftsmensch" sein, der allen Menschen gegenüber offen sei und seine Gemeinde zusammenhalten könne.

Weltgebetstag um geistliche Berufungen

Der Weltgebetstag um geistliche Berufungen wird jedes Jahr am vierten Ostersonntag begangen, dieses Jahr (2024) am 21. April. Er steht unter dem Leitwort: "Berufen, Hoffnung zu säen und Frieden zu schaffen". Der Weltgebetstag um geistliche Berufungen wurde 1964 von Papst Paul VI. eingeführt. Er will zu einer tiefen Erneuerung des Glaubens und der Kirche beitragen, indem darum gebetet wird, dass Gott die Menschen sende, die dazu bereit sind, mit Hingabe das Evangelium zu verkünden. (Quelle: Zentrum für Berufungspastoral/DR)

Eine Frau im Gebet / © Jantanee Runpranomkorn (shutterstock)
Eine Frau im Gebet / © Jantanee Runpranomkorn ( shutterstock )