Christi Himmelfahrt: Kirchenvertreter erinnern an Friedensbotschaft

"Ewigkeit für jeden"

Zu Christi Himmelfahrt erinnerte Weihbischof em. Klaus Dick daran, dass jeder von uns eine intensivere Gemeinschaft mit Gott leben darf. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hob die Friedensbotschaft des Feiertags hervor.

Christi Himmelfahrt (epd)
Christi Himmelfahrt / ( epd )

Jesus habe den Anfang gemacht, sagte der Weihbischof em. Klaus Dick weiter. "Aber die Ewigkeit eröffnet sich für jeden einzelnen." 

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat die Friedensbotschaft des Feiertags Christi Himmelfahrt hervorgehoben. Christen erinnerten sich an diesem Tag daran, dass sie mit beiden Füßen fest auf der Erde stünden und zugleich von Gott geleitet an der Vision eines weltweiten Friedens festhalten könnten, erklärte der oberste Repräsentant der zweitgrößten Landeskirche am Mittwoch in Düsseldorf.

Nicht wenige Menschen behaupteten angesichts des islamistischen IS-Terrors, dass die Welt ohne Religion eine friedlichere und bessere wäre, erklärte Rekowski. Doch Christi Himmelfahrt rufe ins Bewusstsein, dass sich Himmel und Erde in dieser Welt berühren könnten, wo "Menschen sich verbünden, den Hass überwinden, und neu beginnen, ganz neu", zitierte der Theologe aus einem Kirchenlied. Mit Christi Himmelfahrt wüssten zwar viele Menschen nichts anzufangen.

Der Feiertag müsste nach Ansicht des Präses aber eigentlich im Trend liegen, weil der Himmel für ein Sehnen, nach Glück, Liebe und Frieden stehe. Seit dem vierten Jahrhundert feiern Christen 40 Tage nach Ostern das Fest Christi Himmelfahrt. Biblische Grundlage ist neben dem Markus- und dem Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament. Dort steht, dass der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus vor den Augen seiner Jünger "aufgehoben" wurde. Das Fest fällt stets auf einen Donnerstag und ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Jenseits des christlichen Glaubens habe dieser Termin "ein handfestes Eigenleben als Vatertag mit seinen Bollerwagen und einer Grundausstattung an Getränken entwickelt", erklärte Rekowski.

Der Soziologe und Theologe Reimer Gronemeyer glaubt nicht, dass eine Welt ohne Religionen und ohne einen gottgesteuerten Himmel besser wäre. "Das, was wir im Moment sehen, ist, dass wir in einer Welt leben, die den Himmel abgeschrieben hat", sagte er am Donnerstag zum Fest Christi Himmelfahrt im Deutschlandfunk.

Die entscheidende Frage sei aber, was an die Stelle des Himmels getreten sei: "Mein Eindruck ist, dass es vor allem der Markt ist, der Ehrgeiz, der Erfolg, die Konkurrenz. Das klingt für meine Ohren nicht so, als würde das Verschwinden des Himmels die Welt sehr viel besser gemacht haben."

Zugleich beklagte Gronemeyer, dass Religion "immer mehr zu einem Unwort" werde: "Wenn ich jüngere Leute vor mir sehe, dann haben die das Gefühl: Das ist ein faulender, musealer Begriff. Damit haben sie bis zu einem gewissen Grade auch Recht". Für viele junge Leute sei "Weltlichkeit die Muttermilch, mit der sie groß werden". Dennoch seien die Urfragen des Menschen "glücklicherweise nicht verschwunden".


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