Dritter Sonntag der Osterzeit im Kölner Dom

"Ostern ist nicht ein Hirngespinst"

Am dritten Sonntag der Osterzeit hat der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp die Bedeutung des Osterfestes hervorgehoben: Auch heute bedeute es für Christen, sich von dem auferstandenen Christus verwandeln zu lassen.

 (DR)

"Ostern ist Wirklichkeit", so Schwaderlapp in seiner Predigt im Kölner Dom. "Jesus Christus ist wirklich auferstanden, das ist ein historisch fassbares Ereignis."

Das Ostern von vor 2000 Jahren solle zu einer Lebenswirklichkeit für uns heute werden. Auch heute gehe es um das Vertrauen in Gott und das Bekenntnis zu diesem Glauben: "Wie wäre es, wenn wir beispielsweise öffentlich beten?"

Außerdem bedeute Christsein, radikaler Diener Gottes, nicht Anführer zu sein. Dabei erinnerte Schwaderlapp an die Worte des neuen Papstes Franziskus zu Gründonnerstag.

Papst: Glauben nicht verstecken

Papst Franziskus gedachte am dritten Ostersonntag der wegen ihres Glaubens verfolgten Christen in aller Welt. "In dieser Zeit leiden viele Christen unter Verfolgungen, viele, viele, in vielen Ländern, beten wir für sie mit der Liebe unseres Herzens", sagte der Papst am Sonntag beim Regina-Coeli-Gebet auf dem Petersplatz. Er wich hierbei vom Manuskript ab. Zugleich rief er die katholische Christenheit auf, ihren Glauben mit "Offenheit und Mut" zu verkünden und durch Zeichen brüderlicher Liebe zu bezeugen. Franziskus verwies auf das Beispiel der Apostel Jesu. Diese einfachen Leute hätten dank der Kraft des Heiligen Geistes vor "nichts und niemand Angst gehabt" und Verfolgungen als Ehre betrachtet, sagte der Papst vor mehreren zehntausend Menschen. Die Botschaft dieses biblischen Berichts bleibe für die Kirche zu allen Zeiten gültig.

Christen gelten gegenwärtig als die weltweit meistverfolgte religiöse Gemeinschaft. Besonders gefährlich ist ihre Lage nach vatikanischen Angaben in Nigeria, Somalia und Kenia sowie im Nahen Osten. Auch in Indien kommt es immer wieder zu Gewalttaten von extremistischen Hindus gegen Christen. Wer Jesus Christus wirklich kennengelernt habe, der "kann nicht anders als diese Erfahrung mitzuteilen", sagte Franziskus in seiner Ansprache. Wenn ein Christ hierbei auf Unverständnis oder Ablehnung stoße, solle er wie Jesus mit Liebe und der "Kraft der Wahrheit" antworten.

(dr,kna)