Beginn der Osterfeierlichkeiten im Kölner Dom

Messe vom Letzten Abendmahl

Mit dem Gedenken an das letzte Abendmahl Jesu haben am Donnerstag die Osterfeierlichkeiten in Köln begonnen. Am Abend feierte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im Kölner Dom die traditionelle Messe zum Gründonnerstag.

Kölner Dom (dpa)
Kölner Dom / ( dpa )

Mit der Messe vom Letzten Abendmahl beginnt das Österliche Triduum, die drei österlichen Tage vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und von der Auferstehung des Herrn. Diese sind in Wirklichkeit nur ein einziger Tag, weshalb die liturgischen Feiern als eine Einheit angesehen werden.

In der Messe des Gründonnerstag wurde insbesondere des letzten Mahls Jesu mit seinen Jüngern gedacht, das er am Abend vor seiner Festnahme und seinem Leiden gehalten hat.

Woelki: "Anderen den Kopf waschen, da sind wir gut drin"

In seiner Predigt zur Bedeutung des Letzten Abendmahles erinnerte Kardinal Woelki an jene Zusammenkunft, bei der der Verrat seinen Schatten schon vorauswarf. Am großen Tisch der Liebe gebe es keine Sitzordnung wie in den "statusbewussten Sitzungen in Wirtschaft und Politk und leider auch in unserer Kirche" so Woelki. Jesus habe sich zum Diener seiner Jünger gemacht und ihnen die Füße gewaschen. Dadurch habe er die Vorstellung der Rangordnung vom Kopf auf die Füße gestellt und das auch heute wieder geltende Credo "Haste was, dann biste was" widerlegt.

Nach dem Streit unter den Jüngern, wer denn der Größte sei, habe Jesus ihnen "nicht etwa die Köpfe gewaschen", sondern eben die Füße. Auch heute würden, so Woelki, Menschen verraten und anderen ausgeliefert. Auch heute ginge es oft darum, wer der Größte sei.

Zum feierlichen Gloria-Hymnus in der Liturgie läuteten noch einmal alle Glocken, bevor sie bis zum Gloria der Osternacht schweigen. Auch die Orgel verstummt in dieser Zeit, und alle Gesänge erfolgen ohne instrumentale Begleitung.

Nach der Eucharistiefeier am Gründonnerstag werden die Altäre abgedeckt und das Allerheiligste Altarsakrament für die Kommunionfeier des Karfreitags an einen geeigneten Ort übertragen, wo sich eine Ölbergandacht oder Anbetungsstunde anschließt.