Pontifikalamt im Kölner Dom

Beauftragung der neuen Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten

DOMRADIO.DE übertrug im Internet-TV die Beauftragung von sechs neuen Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten im Rahmen einer Eucharistiefeier aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Ansgar Puff.

Kölner Dom / © Ochlast (DR)
Kölner Dom / © Ochlast ( DR )

Es sangen der Kirchenchor und der Kammerchor der Pfarrgemeinde Heilige Drei Könige Köln, aus der einer der künftigen Pastoralreferenten stammt. Die Domorgel spielte Domorganist Winfried Bönig.

Als Gemeindereferentinnen werden beauftragt:

  • Alexandra Hein
  • Theresa Hennecke
  • Heidrun Zierke
  • Ute Trimpert

Als Pastoralreferenten werden beauftragt:

  • Jonas Kalkum
  • Mattia Zurlo

 

Predigt Weihbischof Ansgar Puff

Das Reich Gottes ist mitten unter uns und ich bin das Zeichen, sagt Jesus. So begann Weihbischof Ansgar Puff seine Predigt anlässlich Beauftragung der neuen Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten. Die Menschen damals zu Jesu Zeiten hätten sich wie wir heute gefragt, was Gott tue. "Jahrhundertelang hat Gott geschwiegen und alle sehnten sich nach einem Zeichen", sagte Weihbischof Ansgar Puff. Deshalb sei Jesus zu den Menschen gekommen und hätte mit Zeichen und Wundern gewirkt, ließ bei der Hochzeit zu Kanaan Wasser zu Wein werden, heilte einen Blinden, ging über das Wasser, damit wir endlich wieder glauben und Gottes Handeln im Alltag entdecken konnten.

Jesus ist das Zeichen, dass Gott die Welt nicht aufgegeben hat, dass wir nicht allein vor uns hin wursteln müssen, sondern unsere Sorgen Gott wirklich zu Herzen gehen und er sich um uns kümmert, weil er uns liebt.

Jesus ist das Zeichen Gottes, dem widersprochen wird

Doch gleichzeitig ist Jesus ein Zeichen, dem widersprochen wird, hat schon Simeon zu Mutter Maria gesagt, als sie das Baby in den Tempel trägt. Aus dem Widerspruch der Pharisäer und Schriftgelehrten wird Wut, aus der Wut Hass und daraus die Entscheidung: Den bringen wir um. Das geschah mit großer Symbolik durch die Kreuzigung. Denn das bedeutet: Den am Kreuz hat Gott fallengelassen.

Diesem Symbol des Hasses und der Sünde begegnet Gott mit Liebe und Verzeihung und entmachtet den Tod. "Er tut etwas, das niemand sonst hätte tun können: Er leitet die Verwandlung der Welt ein: Der Gekreuzigte wird auferweckt. Schuld wird vergeben. Angst kann sich in Vertrauen verwandeln."

Mit dem Zeichen des Kreuzes werden Täuflinge bezeichnet - so auch die neuen Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten. Später hätten sie das Kreuz auch anderen auf die Stirn gezeichnet.

Kreuz als Zeichen der Gewaltfreiheit

"Das Kreuz ist seit Ostern das Zeichen des Gottes, der nichts erzwingt und gerade so die Verneinung seiner selbst besiegt", zitiert Weihbischof Ansgar Puff Professor Menke aus Bonn. Wer sich mit dem Kreuzzeichen bezeichne, bekenne, dass Gott sich lieber kreuzigen lässt, als irgendetwas mit Gewalt zu erzwingen.

Die Kraft des Kreuzes könne jede Hölle aufbrechen. Jeder der sich bekreuzige bekenne sich auch dazu, dass der Gekreuzigte ihn brauche, um seine Liebe zu denen zu tragen, die sich immer noch im Panzer der Verweigerung einschließen.

"Engagiere dich für das Reich Gottes!"

Weihbischof Ansgar Puff geht auf die unterschiedlichen Lebenswege der neuen Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten ein. Manche seien von klein auf in der Gemeinde groß geworden, andere hätten sich erst als Erwachsene entschieden, sich taufen zu lassen. "Aber jeder von Ihnen hat den Ruf Christi gehört: Engagiere dich für das Reich Gottes!"

Dieser Ruf sei immer lauter geworden, sodass sie heute als neue Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten beauftragt werden. So werden sie wie Jesus ein Zeichen, weil sie als Christen leben. "Zu Ihrem Auftrag gehört so zu leben, dass sie gefragt werden."

Je nach den Aufgaben vor Ort werden die neue Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten Sakramente vorbereiten, Kinder- und Jugendarbeit fördern und begleiten, Schulgottesdienste feiern, die Pastorale im Familienzentrum organisieren, sich mit Gruppen von Erwachsenen und Gremien treffen.

Zeichen geben, dass Gott etwas tut

"Viel wird an euch herangetragen werden." Hinter all diesen Aufgaben sei der Auftrag, ein Zeichen zu geben, dass zum Glauben rufe, zu der Erfahrung, dass Gott auch heute etwas tut.

Heute müssten Menschen nicht solche Wunder wie Jesus vollbringen. Heute sei das Wunder ein anderes, nämlich wenn Menschen aus dem Glauben in Liebe zusammenleben. Das Zeichen, das heute zum Glauben rufe, sei Jesus Aussage: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.

Verkündigung des Evangeliums

Weihbischof Ansgar Puff wünscht den neue Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten, dass sie in den Seelsorgebereichen es schafften, dass sich kleine Gemeinschaften bilden, in denen die Menschen sich kennen und vertrauen, gemeinsam beten und sich gegenseitig umeinander kümmern.

Solche Gemeinschaften fielen nicht vom Himmel, sondern entstünden durch die Verkündigung des Evangeliums und dass sei der Auftrag der neuen Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten.

Aufgaben mit Widerspruch und Ärger

"Das Kreuz ist, die Schwächen und Fehler der anderen zu tragen". Weihbischof Ansgar Puff warnt die neue Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten, denn ihre Aufgabe werde auch Widerspruch und Ärger hervorrufen.

"Christus, der gestorben und auferstanden ist, beruft Sie, dass Sie Zeichen sind, das auf ihn hinweist. Im Vertrauen auf ihn lassen Sie sich jetzt zum Dienst als Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten beauftragen."