Brahms schrieb umfangreich Chormusik und orientierte sich dabei an Johann Sebastian Bach und schuf so mit seiner romantischen Musiksprache Werke von großer Ausdruckskraft. Dabei vertonte er oft geistliche Texte, zum Beispiel aus der Bibel. Bei der Motette „Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen“ sind die inhaltliche Grundlage Texte aus dem Buch Hiob, den Klageliedern und dem Jakobusbrief.
Thema ist das menschliche Leid und warum Menschen so viel ertragen müssen. Besonders eindrucksvoll ist der erste Teil – mit einem langgezogenen Warum startet der Chor, um dann den Text aus dem Hiobbuch weiter zu entfalten. Den Abschluss bildet ein vierstimmiger Choral in bester Bachtradition, der das Werk hoffnungsvoll beschließt.
Während Brahms aus zeitlicher Distanz von mehr als 100 Jahren Bach bewunderte, war Jan Dismas Zelenka ein Zeitgenosse des Thomaskantors, wirkte am katholischen Hof in Dresden.
Beide kannten sich und zumindest von Bach ist gesichert, dass er die Musik Zelenkas sehr schätzte, obwohl sie völlig anders – moderner – als seine Werke klang. Zelenkas Werke zeichnet eine originelle Behandlung der Harmonik aus, Anklänge an die damals moderne Musik in Italien sind zu finden. Er schrieb neben Instrumentalmusik vor allem geistliche Musik für den Dresdner Hof, unter anderen 21 Messvertonungen.
In „Musica“ erklingt aus seinen letzten Lebensjahren die Missa „Dei Filii“. Das Werk ist groß besetzt für Solisten, Chor und Orchester. Zelenka vollendete das Werk allerdings nicht, deswegen gibt es nur die Teile Kyrie und Gloria.
Musik in "Musica":
Johannes Brahms: "Ungarische Tänze" in der Orchesterfassung
Johannes Brahms: Motette "Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen"
Johann Sebastian Bach: Motette "Jesu, meine Freude"
Jan Dismas Zelenka: Missa "Dei filii"