Prof. Dr. Jan-Heiner Tück

"Außerhalb der Kirche kein Heil?"

Das Modell der gestuften Kirchenzugehörigkeit des II. Vatikanischen Konzils erklärt der Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück.

Prof. Jan-Heiner Tück (Uni Wien)

Mit dem II. Vatikanischen Konzil greift die katholische Kirche den in der Antike erstmals geprägten Satz "Außerhalb der Kirche kein Heil" auf und konfrontiert ihn mit dem Modell einer gestuften Kirchenzugehörigkeit. Das Konzil beruft sich nicht mehr auf ein letztlich fiktives Verlangen bei Nichtchristen, der Kirche zugehören zu wollen, sondern argumentiert mit dem objektiven Heilswillen Gottes, der niemanden ausschließen will. Das Konzil greift damit heilsuniversalistische Aussagen der Hl. Schrift auf und würdigt zum Beispiel den von Justin dem Märtyrer im 2. Jahrhundert gemachten Gedanken von Samenkörnern Gottes, die sich in anderen Religionen finden. Mit den bereits mehrfach stattgefundenen Gebetstreffen in Assisi haben Papst Benedikt XVI. und sein Vorgänger diesen Perspektivenwechsel deutlich gemacht.

Prof. Tück hielt seinen Vortrag im Vorfeld des Eucharistischen Kongresses im Juni 2013 im Domforum Köln.

Erstsendung: 07.06.2013