Regina Groot-Bramel

Regina Groot Bramel / © Angela Krumpen  (ak)

Regina Groot-Bramel ist Reittherapeutin, Sozialpädagogin, Mutter und Pflegemutter und Autorin. Vor ein paar Jahren war sie mit ihrem engagierten Leben schon mal zu Gast in der Sendung Menschen. Damals habe ich sie besucht. In Zeiten von Corona geht das nicht. Wir verabreden uns abends, als all ihre Pflegekinder im Bett sind, zu einem Internetgespräch.

Was ist das, ein guter Tag?

Vor mir liegt dabei ein großes Buch. „Unsere 10 besten Tage“ heißt es. Es ist groß, DIN A4 ungefähr, bunt, keine Seite ohne Fotos und schwer, es hat fast 300 Seiten, in jeder Hinsicht ist es sehr besonders. Wie es zu dem geheimnisvollen Buch kam und warum die Idee durch ein grottenschlechtes Buch aus dem Buchladen kam, erzählt Regina Groot-Bramel lachend in der Sendung.

Ein halbes Jahr lang hat die ganze Familie Groot-Bramel daran geschrieben. Niemand wusste, was der andere schreibt. Aber jeder hat mitgemacht. Und stand plötzlich vor der Frage: Was ist das eigentlich, ein bester Tag? Und reicht nicht auch ein guter? Muss eigentlich der ganze Tag gut sein? Plötzlich stellte Regina Groot-Bramel fest, wie gut „stinknormaler Alltag“ ist. Bewegend erzählt sie, wie ein Schicksalstag für gleich zwei Familien damit zu tun hat.

Ein bester Tag leuchtet im Rückspiegel nochmal auf wie im Abendrot

Vom Weihnachtsfest 2014, das kurz von den Festtagen drohte, das schlechteste Weihnachten der Familie zu werden und dann doch noch ein Heiliger Abend wurde, gibt es so witzige, wie anrührende Anekdoten in der Sendung. Vor allem, als die Familienmitglieder entdecken, dass die eigenen besten Tage für die Geschwister, die Eltern, die Kinder ebenfalls die besten Tage waren.

Regina Groot-Bramel hat mir für die Sendung ein Exemplar des Familienbestsellers geschickt. Ich blättere in einer wahren Liebeserklärung an das Leben und die Liebsten. Dass das Buch die Familie „verändert, stärker verbunden hat“ erscheint mir mehr als logisch.

Ignatius von Loyola und eine Tagebuch App

Auch logisch: wer sich darin übt, das Gute im Leben zu finden, lebt leichter. Regina Groot-Bramel übt mit ihren Pflegekindern, die keine Pflegekinder wären, hätten sie kein Schicksal zu tragen, das halb volle Glas im eigenen Leben zu sehen. Es genauso wichtig zu nehmen, wie das halb leere.

Für ihren eigenen Rückblick nutzt Regina Groot-Bramel eine Tagebuch App. Und das jahrhundertalte Wissen, das Ignatius von Loyola in seinen Exerzitien „Examen“ nannte – und heute oft „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“ genannt wird.

Wie jeder selber im Rückspiegel seines Lebens das Abendrot leuchten lassen kann? Welche Ideen es gibt, die Coronazeit zu nutzen und den Liebsten, Freunden oder auch alten Lehrern zu sagen, was man an ihnen hat? Hören Sie in der Sendung am besten selbst.