Hans Werner von Wedemeyer

Hans Werner von Wedemeyer (DR)

Kennengelernt habe ich Hans Werner von Wedemeyer auf Kirchentagen. Mit Transparenten oder gar mit Sandwich-Plakaten über Bauch und Rücken ist der, durchaus zerbrechlich wirkende Wedemeyer, auch im hohen Alter unbeirrt für die Sache der Palästinenser eingetreten.

Elternhaus in der bekennenden Kirche und im Widerstand gegen Hitler aktiv

Dieses unbeugsame Auftreten gegen Unrecht hat Hans Werner von Wedemeyer von Kindesbeinen an gelernt: Seine Großmutter war Mitglied der bekennenden Kirche, seine Eltern waren im Widerstand gegen Hitler aktiv und seine Mutter machte vor Gericht eine Falschaussage, mit der sie sich selbst belastete.

Prägend war schließlich auch die ältere Schwester: Maria von Wedemeyer war mit Dietrich Bonhoeffer verlobt, als dieser von den Nazis hingerichtet wurde. Dieses Erbe hat Hans Werner von Wedemeyer sich zum Lebensauftrag gemacht, Zivilcourage und das Eintreten für Unterdrückte und gegen Ungerechtigkeiten waren seine Lebensthemen.

Augen aufmachen und geradestehen

Wenn Hans Werner von Wedemeyer in Schulen ging, hingen die Schülerinnen und Schüler an seinen Lippen. Zivilcourage fiele aber nicht vom Himmel, müsse immer neu eingeübt werden, war nicht nur in den Schulen, auch in dieser Sendung seine Botschaft.

In der Sendung erzählt Hans Werner von Wedemeyer, wann und warum man bereit sein müsse, sein Leben herzugeben – und man glaubt ihm, dass er selbst dazu bereit wäre.

Wie der abenteuerlustige, rüstige ältere Herr nach der Goldhochzeit mit seiner Frau im Bus nach Peking aufbrach? Das alleine wäre es wert, diese Sendung zur Erinnerung an Hans Werner von Wedemeyer anzuhören. Möge er in Frieden ruhen. Oder im Himmel neue Abenteuer erleben.

Erstausstrahlung: 17.03.2009