Die seligen Päpste der katholischen Kirche

Elf Freunde für das Himmelreich

Die katholische Kirche verehrt 79 Päpste als Heilige - allerdings erreichten fast alle römischen Bischöfe bis ins 6. Jahrhundert diesen Status. Weitaus geringer ist die Zahl der seligen Päpste, die noch auf eine Heiligsprechung hoffen können: Johannes Paul II. (1978-2005) ist deren Nummer elf. Hier Namen und Daten der übrigen.

 (DR)

Viktor III., geboren um 1027 in Benevent (Italien), Papst 1086-1087: Vier Tage nach der Wahl wollte er vor seinem Widersacher, Gegenpapst Clemens III., resignieren. Seine Amtszeit verbrachte er im Wesentlichen in der Abtei Montecassino, deren Abt er war. Er verbot die Einsetzung von Geistlichen durch weltliche Herrscher. Sein Kult wurde 1887 von Leo XIII. bestätigt.



Urban II., geboren um 1035 in oder bei Chatillon-sur-Marne (Frankreich), Papst 1088-1099: Er galt als guter Diplomat und besonnener Politiker. Der von ihm 1095 ausgerufene Kreuzzug endete mit der Eroberung Jerusalems und der Zurückschlagung der muslimischen Truppen. Leo XIII. sprach ihn 1881 selig.



Eugen III., geboren in Pisa (Italien), Papst 1145-1153. Der Zisterzienser und Schüler des heiligen Bernhard von Clairvaux rief 1145 zum 2. Kreuzzug auf, der allerdings erfolglos verlief. seine Amtszeit war von inneren und politischen Machtkämpfen geprägt. Pius IX. sprach ihn 1872 selig.



Gregor X., geboren 1210 in Piacenza (Italien), Papst 1272-1276: Die Nachricht seiner Wahl erreichte ihn auf einem Kreuzzug in Akko. Aus politischem Kalkül schloss er ein Bündnis mit dem byzantinischen Kaiser Michael VIII. Palaeologus. Innerkirchlich geht auf seine Initiative die bedeutende Synode von Lyon zurück (1274). Dort wurde das Konklave als Form der Papstwahl beschlossen. Sein Kult wurde 1713 von Clemens XI. bestätigt.



Innozenz V., geboren 1225 in Tarentaise (Savoyen, Frankreich), Papst 1276: In seiner viermonatigen Amtszeit gelang ihm eine Aussöhnung zwischen den verfeindeten Städten Pisa und Lucca. Zuvor erwarb sich der Dominikaner einen ausgezeichneten Ruf als Theologe. Sein Kult wurde 1898 von Leo XIII. bestätigt.



Benedikt XI., geboren 1240 in Treviso (Italien), Papst 1303-1304: Er betrieb die Aussöhnung zwischen dem Heiligen Stuhl und Frankreich. Infolge von Kämpfen einflussreicher römischer Familien floh er nach Perugia, wo er starb. Sein Kult wurde 1736 von Clemens XII. bestätigt.



Urban V., geboren in Grizac (Frankreich), Papst von 1362-1370: Der Benediktiner war der vorletzte Papst, der im französischen Avignon residierte. Seit 1365 bemühte er sich um eine Rückkehr des päpstlichen Sitzes nach Rom, blieb damit aber erfolglos. Sein Kult wurde 1870 von Pius IX. bestätigt.



Innozenz XI., geboren 1611 in Como (Italien), Papst 1676-1689: Als Asket auf dem Papstthron setzte er einen rigorosen Sparkurs an der Kurie durch und erwarb sich einen Ruf als "Vater der Armen".

Politisch setzte er 1683 eine Allianz zum Kampf gegen die Türken vor Wien durch. Pius XII. sprach ihn 1956 selig.



Pius IX., geboren 1792 in Senigallia (Ancona, Italien), Papst 1846-1878: Er ging durch die Erklärung der päpstlichen Unfehlbarkeit und das Dogma der Unbefleckten Empfängnis Mariens in die Kirchengeschichte ein. 1870 erlebte er das Ende des Kirchenstaates.

Johannes Paul II. sprach ihn 2000 selig.



Johannes XXIII., geboren 1881 in Sotto di Monte (Bergamo, Italien), Papst 1958-1963: Er leitete die Versöhnung der katholischen Kirche mit dem Judentum ein und kündigte wenige Wochen nach seiner Papstwahl am 25. Januar 1959 überraschend die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) an. Der Volksmund nannte den korpulenten Oberhirten "Il Papa buono" - "der gute Papst". Johannes Paul II. sprach ihn 2000 selig.