Orthodoxe Christen feiern Feuerwunder in Jerusalem

Das etwas andere Ostern

In Jerusalem ist das Feuerwunder zu Ostern in der Grabeskirche erwartungsgemäß eingetreten. Unter lautem Jubel der Gläubigen wurde am Samstagmittag während der orthodoxen Zeremonie das "Heilige Feuer" aus dem Grab Jesu an die Wartenden weitergereicht.

 (DR)

Nach dem Volksglauben entzündet sich die Flamme alljährlich auf übernatürliche Weise in der Kapelle, die als Ort des Begräbnisses und der Auferstehung Jesu verehrt wird.



Wegen der beengten Verhältnisse in der Grabeskirche und fehlender Notausgänge war der Zugang zu der Feier streng reglementiert. In der Menge verteilt standen zahlreiche Sicherheitskräfte mit Handfeuerlöschern. Unmittelbar vor der Zeremonie kam es zu Rangeleien zwischen Pilgern und Ordnungspersonal. Nach dem erfolgten "Wunder" verwandelten die mitgebrachten Kerzen der Pilger das Gotteshaus binnen weniger Minuten in ein Flammenmeer.



Aus Moskau war eigens eine Delegation von hohen orthodoxen Geistlichen und Regierungsvertretern nach Jerusalem gereist, um der Feuerzeremonie beizuwohnen. Mit einem Sonderflug soll die Flamme nach russischen Medienberichten noch am Nachmittag nach Russland gebracht werden. Dort wird das Osterlicht am Samstagabend von orthodoxen Gläubigen auf dem Flughafen Moskau-Wnukovo erwartet.



Von Moskau aus wird das heilige Feuer in Spezialbehältern wie für die olympische Fackel über das ganze Land verteilt. Der Brauch, die Osterflamme aus Jerusalem nach Russland zu bringen, besteht seit 2003. Einem Volksglauben zufolge verursacht das Feuer aus dem Heiligen Grab die ersten 33 Minuten, nachdem es entzündet wurde, keine Verbrennungen.