Töpfer plädierte für eine neue Energieversorgungsstruktur. Es gehe darum, "auf die Kernenergie in Deutschland zu verzichten" ohne die Klimaschutzziele oder Fragen der Sozialverträglichkeit zu vernachlässigen. Auch dürfe sich Deutschland nicht selbst in die Tasche lügen, indem Atomstrom aus dem Ausland importiert werde. Zugleich warnte er davor, "ein ethisches Verdikt" über diejenige Staaten zu verhängen, die weiterhin auf Kernkraft setzten.
Der Vize-Vorsitzende der Kommission, Matthias Kleiner betonte, bei der Frage einer sicheren Energieversorgung gehe es um eine Abwägung zwischen verschiedenen Zielkonflikten, Risiken, sozialen und gesellschaftlichen Kosten. Zugleich warnte er davor, sich in kleinteiligen Diskussionen zu verlieren. "Der Wettbewerb der Bedenken bringt hier nicht weiter", sagte er und warb für einen breiten gesellschaftlichen Konsens.
Bis Ende Mai will die Ethikkommission der Bundesregierung einen Bericht vorlegen. Für den 28. April ist eine öffentliche Veranstaltung angesetzt, auf der die 17 Mitglieder des Gremiums sich in vier Blöcken mit wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Fragen der Energiewende auseinandersetzen wollen.
Töpfer sieht Energiewende als neue industrielle Revolution
Nächste Woche berät Ethikkommission zur Atomenergie weiter
Zum Abschluss der Klausurtagung der Ethikkommission zur Atomenergie hat der Vorsitzende Klaus Töpfer die besondere Bedeutung der Energiewende für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands betont. "Wir gehen davon aus, dass das, was vor uns steht, so eine Art neue industrielle Revolution ist", sagte der frühere Umweltminister.
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